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Kiewskaja Mysl, Nr. 178, 29. Juni 1908.
Nach Literatur und Revolution. Berlin 1968, S. 346–359, s. auch den russischen Text.<
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Der Simplicissmus [A] – was ist das? Eine Wochenschrift? Nein, mehr. Ein Organ der sozialen Satire? Nein, mehr ... oder vielleicht weniger. Der Simplicissmus ist – eine Weltbetrachtung Mehr noch: er ist eine ganze Kultur.
Vor mir auf dem Tisch liegt die letzte Nummer – vom 8. Juni (1908). Grelle Farben, Figuren ohne Schatten, schneidende, schreiende, barbarische zigeunerische Kombinationen von Farben – Soldatenstiefel in der Farbe des Himmels – die Gesichter, Bierkrüge und Holzgerüste Ziegelfarben – Haus, Wiese und Bäume safrangelb – die Proportionen sind verbannt und die Perspektiven entweiht. Das ist der Simplicissimus. Eine Verhöhnung des Konventionellen, eine Verspottung der Manier und jeder Strich – konventionell, jeder Strich-Manier. Und auf allem – der Stempel des Talents, der Beobachtungsgabe, der Frechheit, der schöpferischen Kraft und des Zynismus. Das ist der Simplicissimus.
Aber wollen wir doch mal der Reihe nach umblättern. Auf die Signatur der Künstler braucht man nicht zu achten: jeder von ihnen hat seine besondere Manier, den Pinsel oder Bleistift zu vergewaltigen, und es ist unmöglich, sie nicht zu erkennen.
Die erste Seite ist von Th. Th. Heine gemacht. Er ist die tragende Säule der Zeitschrift, der Gründer der ganzen Schule. Ihn kann man an allem erkennen: an der unerwarteten Knappheit der Farben, die bei ihm mit einer kaleidoskopartigen Verschwendung wechseln, an diesem betont hilflosen Gras, das wie von einer siebenjährigen Hand gezeichnet erscheint, an dieser rührend einsamen Lilie, die im Zentrum steht, und vor allem – an der nicht wiederzugebenden Kombination der Gestalten. Zeichnung zum Thema: „Auf den Spuren Eulenburgs“. Zeuge, Untersuchungsrichter und Sekretär Ufer, Gras, Lilie Der Richter – rasiert, schwarz, preußisch unbeugsam, wie eine Karyatide im Tempel der Justiz. Der Sekretär – schäbig, leidenschaftslos, ein an alles gewöhnter Registratur von Verbrechen. Der stämmige Zeuge mit buschigen Brauen, Schnurrbart und Bart, ohne Stirn, mit einem Ohrring, zeigt mit behaarter Hand auf die hohe weiße Lilie und sagt: „An dieser Stelle hat mir der Fürst zum ersten Mal seine Liebe gestanden“. Und sie spüren, wie er nach Bier und schlechtem Tabak stinkt.
Auf der zweiten Seite steht Wilhelm Schulz vor uns. Er beherrscht das Geheimnis einer in ihrer Art einmaligen Zeichnung, die scheinbar nachlässig bis zum Äußersten vereinfacht – und in ihrem Resultat verblüfft. Zwei, drei Flecke statt eines Gesichts – und vor ihnen steht, wenn nicht eine vollendete Physiognomie, so eine fehlerfreie Wiedergabe einer seelischen Bewegung. Schulz ist ein Romantiker. Die Romantik ist natürlich ihnen allen eigen wie den Dekadenten überhaupt. Aber bei den anderen ist sie verdeckter, heimlicher und gefällt sich in Selbstironie Die Romantik von Schulz fürchtet sich nicht vor offener Sentimentalität. Sie schaut gern mal in alte Burgen hinein, entdeckt dort eine in einem hohen Türme gefangengehaltene Königstochter und sogar einen Drachen als Wache. Mit derselben Liebe sucht er alte deutsche Kleinstädte auf, mit roten Dächern, schüchternen Mädchen und dem starren Stumpfsinn des Lebens. Unter seine lyrischen Zeichnungen schreibt Schulz seine eigenen Gedichte, und in ihnen tritt die weiche, etwas altmodische oder sich altmodisch gebende Empfindsamkeit unter den Schutz eines etwas skeptischen Schmunzelns. Man soll nicht denken, die Romantik sei der modernen Zeit fremd. Keineswegs! In den politischen Karikaturen von Schulz – besonders in den alten Jahren – spürt man echte Leidenschaft. In der selben Nummer schildert Schulz den Kampf des Grafen Görtz gegen die Stadt Schlitz. Das stammt nicht aus dem Mittelalter – es ist der heutige Tag. Die Episode ist an und für sich sehr interessant. Die Einwohner des kleinen Städtchens Schlitz am Vogelsberg haben gewagt, Schutz gegen das wild ihres ehemaligen Markgrafen zu erbitten. Das Recht ist auf ihrer Seite, aber der Graf ist gegen sie. Und auf der festen Grundlage seiner Rechte schnitt der allmächtige Jäger den Aufrührern den Zutritt zur Straße, zum Wald, zum Wasser, zu Himmel und Sonne ab. „Wie nett man früher mit den Pfeffersäcken fahren konnte, lässt Schulz den Grafen klagen – „und wie lahm heute durch die verfluchte Gleichmacherei so eine Fehde geworden ist!“ Und Schulz zeichnet mit seiner nachlässigen Feder eine große Eiche hinter der Burgmauer und Knechte, die unter der Aufsicht des Markgrafen die aufsässigen Bürger an den Ästen de alten Eiche hübsch nebeneinander aufknüpfen ...
Wieder Heine: insgesamt nur zwei Farben: blau und grün. Es handelt sich um „Feuerbestattung“. Der unglückselige deutsche Liberalismus, von Bülow vor den Rumpelkasten des „Regierungsblocks“ gespannt, hat von allen großen Segnungen, auf die er gehofft hatte, offensichtlich nur eine erhalten: die Genehmigung, die Toten nicht beerdigen, sondern verbrennen zu dürfen. Das ist ein unschätzbares Material für die Satire gegen die große Reform, die als Zugeständnis an die politische Leiche des Liberalismus durchgeführt wurde. Aber Heine geht an das Thema von einer ganz anderen Seite heran. „Ist es nicht gleichgültig?“, fragt er voller Verachtung und mit Schrecken. Und schmunzelnd entscheidet er sich anscheinend doch zu Gunsten des Feuers: nicht, weil es erfreulicher wäre, aber es ist... ästhetischer und sauberer. Friedhof. Trauerweiden. Gräber. Kränze. Wand mit Nischen; in ihnen stehen Aschenurnen Der Geist eines Mädchens an der Urne Eine widerliche lachende Gestalt tanzt am Grabmal „Zu ihren Lebzeiten habe ich sie nie so lustig gesehen, Herr Konsistorialrat.“ – „Sehen sie, mein Fräulein, hätten sie sich nicht verbrennen lassen, dann hätten sie es auch so schön haben können. Sie ahnen gar nicht, wie einen die Würmer kitzeln“. Der Text ist, wie sie sehen, absichtlich dümmlich, aber alles in allem ist er in seinem unbekümmerten Zynismus entsetzlich. Dieser sich windende wurmige Leichnam mit dem festlich gestärkten Kragen erregt im Endergebnis nicht nur Ekel vor ihm, sondern auch vor der Zeichnung. Wie kennzeichnend ist diese Verbindung operettenhafter Unverschämtheit mit der grauenerregenden Angst vor dem Tode für Heine, für den Simplicissmus und für die Dekadenz überhaupt!
Wenn die einen im menschlichen Antlitz nur das Animalische, das Viehische erblicken und es in eine Fratze verwandeln, so führen die anderen umgekehrt die Farcen der menschlichen Leidenschaften in Hunde- und Eselsschnauzen und Hahnenköpfen vor. Heine hat auch in dieser Art bemerkenswerte Beispiele geliefert, übrigens liegt hier nur ein rein äußerlicher Unterschied des Verfahrens vor: ob man sagt, dass in der Frühlingslyrik die Liebesmelodie eines Hahnes erklingt oder dass dem Hahn die Motive der Frühlingslyrik eigen sind ist das nicht eine einfache Tautologie? Heute liefert übrigens der in der „Zoologie“ besonders bewanderte Petersen die in der Grundidee äußerst unschuldige und ausführlich gezeichnete Geschichte eines erfolglosen Jägers. Eine rein kindliche Friedfertigkeit in Idee und Zeichnung. Diese Sache könnte in jedes beliebige Kinderbuch „zum ausmalen“ aufgenommen werden. Wiederum: eine Verbindung von Blasiertheit mit einer fast aufrichtigen Kindlichkeit ist für den Simplicissmus ebenso charakteristisch wie die Verbindung sentimentaler Romantik mit Zynismus!
Und so ist es auch! Auf der Rückseite der Jagdgeschichte finden wir Rudolf Wilke. Der Maier des „Gesindels“. Mit diesem Namen benannte er ein Skizzenbuch mit seinen Zeichnungen. Das menschliche Gesicht und der menschliche Körper fangen für ihn dort an, wo sie durch ihre Verunstaltung Abscheu erregen. Das ist nicht die alte Karikatur, die selbst im schroffsten Fall immer noch bemüht war, ein anklagendes oder zorniges Gelächter hervorzurufen. Hier gibt es im Grunde genommen gar keine Karikatur. Nur fixierte Missbildung Er ist eine aus allen Elendsvierteln und Gossen bezogene Scheußlichkeit Verkrümmte Hüften, verdrehte Beine, Buckel, gewaltige Kiefer, Gorillahände, Cretinstirnen – und auf allem liegt der Stempel des Bordells, der Kneipe und des Gefängnisses. Seine Feder – Wilke greift öfter zur Feder als zum Pinsel – verlässt die Welt des entarteten Auswurfs der Straße fast nie: die der Diebe, Prostituierten, Zuhälter und Hochstapler – und wenn der Künstler einmal zufällig einen städtischen Arbeiter in seinen Kreis einbezieht, so vermag er auch bei ihm nur die von der Arbeit verunstalteten Muskeln und einen hoffnungslosen Stumpfsinn zu finden. Heute hat er Gassenjungen gebracht, die von einem Bäume Äpfel stehlen und bei dieser Gelegenheit das Benehmen Evas in der bekannten biblischen Episode einer scharfen Kritik unterziehen. Der gelbe Baum und der gelbe junge auf dem Ast heben sich scharf vom dunkelblauen Himmel ab. Was für eine Gestalt dieser Lausbub [1] ist!
Abstehende Ohren, ein versoffenes Gesicht, vogelartig dünne Waden und gewaltige Füße schreien von vollkommener Ausweglosigkeit. Das ist der Tod der Menschenrasse, scheint der Künstler sagen zu wollen. Hier hilft nichts mehr!
An den kleinen Zeichnungen von Graef, der den vor kurzem verstorbenen Engel abgelöst hat, können wir ruhig vorübergehen. Das sind unbedarfte, speziell bayrische Künstler, die unkomplizierte bayrische Themen für ein unbedarftes bayrisches Publikum bringen. Ein betrunkener Student, ein Schutzmann, ein bayrischer Bauer in der Gemäldegalerie, ein Philister in der Bierkneipe, ein Philister auf der Straße, ein Philister zuhause – das ist ihre Sphäre.
Blättern wir noch eine Seite um. Zwei halbwüchsige Mädchen, das, was man auf deutsch Backfische [2] nennt. Alles ist gewissenhaft gemalt, und die Farbe sind angelegt, „wie es sich gehört“: die Gesichter sind rosa, die Schuhe schwarz und nicht umgekehrt. Besonders sorgfältig sind die Kleiderfalten und die Nippes im Zimmer ausgearbeitet. Darüber steht: „Konflikt“ und darunter folgender Text: „in der Schule kriegen wir sexuelle Aufklärung – und zu Hause müssen wir noch an den Storch glauben“. Aber das Wesentliche ist nicht der Text und das Thema der Zeichnung, sondern es liegt in den Gestalten selbst, in ihren Posen, in den Kleiderfalten und in der Haltung der Köpfe. Diesen „Teil“ im Simplicissmus machen Heilemann und Reznicek. Im Zentrum steht bei ihnen immer eine Frau in verschiedenen Stadien der Nacktheit. Die Frau im Theater, auf der Eisbahn, in der Hängematte, die Frau auf dem Ball, auf dem Karneval, im chambre separat, die Frau bei ihrem Liebhaber, der Liebhaber bei der Frau, die Frau bei der morgendlichen Toilette dann bei der abendlichen, sie zieht sich an, sie zieht sich aus, die Frau setzt sich in die Badewanne, sie sitzt jetzt in ihr, sie steigt heraus, mit dem linken Bein, mit dem rechten Bein ... sie meinen, das wäre alles? Keinesfalls: der Körper ist durch Tüll hindurch, durch Spitzen und durch Leinwand sichtbar, in der Sonne, bei Mondschein, beim Lampenschein, die Gestalt in Falten von Seide, Falten von Samt, sitzend, halb liegend, ganz liegend, Reznicek hat bereits eine ganze Serie von Mappen herausgebracht: „Die galante Welt“, „der Tanz“, „sie“, „Aug’ in Auge“. Irgend jemand hat, wie ich mich erinnere, in russischen Zeitschriften über Reznicek geschrieben, dass dies angeblich eine schonungslose Satire auf die Familiensitten der Bourgeoisie sei. Irgend etwas in dieser Art. Größter Unsinn! Von Satire keine Spur – nur Schlüpfrigkeit. In Rezniceks Mappen findet man großartig gemalte Pantoffeln, Spitzen, Strümpfe, Korsetts und andere Details „ihrer“ Toilette, aber in diesem ganzen Haufen parfümierten Krams findet man kaum einen einzigen ernsten Gedanken.
Als Künstler mit einer „Spezialität“ erscheint auch Thöny. Auf der letzten Seite unserer Nummer tritt er erneut gegen den bayrischen Klerikalismus auf. Die Armee, das burschikose Studententum, die bayrischen Klerikalen, aber vor allem die Armee – das ist das Territorium seiner Satire Die strahlende Selbstzufriedenheit der Kasten, die Aussichten auf Beförderung, Unbildung, Flegelei, Verachtung gegenüber den Menschen ohne Sporen und Degen sowie die „Satisfaktionsfähigkeit“ der Garde (im schtschedrinschen Sinne des Wortes) – das sind die unkomplizierten Motive, in deren Sphäre Thöny keine Konkurrenz kennt. Er hat bereits eine ganze Reihe von Mappen aus dem Leben des deutschen Offizierskorps herausgebracht: „der Leutnant“, „die Uniform“, „vom Kadetten zum General“ u. a. Thöny beherrscht die Mechanik des menschlichen Körpers hervorragend – was man nicht von allen Künstlern des Simplicissmus, vor allen Dingen nicht von Reznicek und teilweise auch nicht von Heine sagen kann – Thönys Gestalten verfügen trotz ihrer Gewichtigkeit völlig ungezwungen über ihre Köpfe, Arme und Beine Das ist eine technische Qualität von nicht geringer Bedeutung für einen Künstler, der als Zeitungsmann Tag für Tag zeichnen muss.
In unserer Nummer ist eine große Lücke: es fehlt Olaf Gulbransson. Das ist einer der fruchtbarsten Künstler der Münchner Zeitschrift. Wie auch Heine ist Gulbransson in der Auswahl seiner Themen unendlich abwechslungsreich. Hier finden wir sowohl die preußische Justiz als auch die Professur und die Fürsten dieser Welt, die Bohème oder der Pastor mit seiner Herde und sogar die Himmelssphären. Heute illustriert Gulbransson die Politik der Mutter Germaniae, morgen erzählt er mit dem Bleistift, wie der geachtete Münchner Privatier Schlederer sorglos auf der Straße wandelnd von einem Auto erfasst und auf der Stelle getötet wurde: wie seine Seele gezwungen wurde, sich vom Körper zu trennen und sich in höhere Sphären zu erheben; wie sie dann auf halbem Wege von einem Luftschiffsmotor ereilt und in Fetzen gerissen wurde. So eine unsterbliche Seele hat es im Zeitalter der Luftfahrt schwer! Gulbransson hat eine große „Galerie berühmter Zeitgenossen“ geschaffen – stilisierte Porträts von Schriftstellern, Malern und Politikern. Hier finden wir Tolstoi mit einem Bart statt eines Gesichts und Maxim Gorki aus der Bande Stenka Rasins. Gulbransson hat in der Zeichnung eine eigenwillige Vorliebe für geometrische Formen, parallele Linien, rechte Winkel; der Bauch des Pastors in Form eines regelrechten Kreises Alle Gestalten sind darum steif und erscheinen wie frisch gestärkt, aber sie erreichen zugleich höchste Ausdruckskraft. Diese Manier, die bei Gulbransson zur zweiten Natur geworden ist, unterscheidet ihn scharf von Heine, der ähnlich wie sein großer Namensvetter der Dichter, voller Weichheit, launischer Wendigkeit seiner verfahren und von einem gewissen femininen Tone ist, trotz der Ausbrüche von hemmungslosen Zynismus.
Der Vollständigkeit halber bleiben uns noch zwei Künstler des Simplicissmus zu erwähnen, die einander in nichts ähnlich sind, Bruno Paul und Pascin. Paul, dessen selbstbewusster und energischer Bleistift im Simplicissmus eine Galerie „nationaler“ Typen (den Engländer, den Japaner, den Russen, den Italiener...) schuf, hat in den letzten Jahren die Karikatur aufgegeben und sich, wenn wir uns nicht irren, auf das Entwerfen von Stilmöbeln verlegt. Die Zeichnungen Pascins – zum Beispiel zum Thema des rumänischen Mädchenhandels – hinterlassen durch die Exaktheit der Wiedergabe von Einzelheiten alltäglicher Scheußlichkeiten einen unvergesslichen Eindruck Seine „Zote“ und „Gewissensbisse“ ähneln festgehaltenen aufdringlichen Ideen. Welch ein unermesslicher Unterschied zwischen dieser abscheulichen Kneipen-„Zote“ – ohne Haare und mit faulen Zähnen – und der eleganten Zote des Snobs von Reznicek – mit Löckchen und Spitzchen.
Fast alle Mitarbeiter des Simplicissmus sind an unseren Augen vorbeigezogen. Die Beitrage jener, die wir nicht genannt haben, sind entweder unbedeutend oder zufällig. Die Dichter und Novellisten wollen wir gar nicht erst aufzählen: nicht sie bestimmen das Gesicht der Zeitschrift. Ihre Rolle wird nach dem Wert des Textes unter der Zeichnung bemessen: sie ist zweitrangig.
Was verbindet diese Gruppe talentierter Menschen? Was verwandelt sie zu der kollektiven Individualität, die sich Simplicissmus nennt? Wie sieht ihr Banner aus? Was wollen sie? Wen und wohin führen sie? Die Zeitschrift liebt es, sich als roten Mops darzustellen, der jeden Augenblick bereit ist, dem achtbaren Philister und dem wohltätigen Pharisäer die Gurgel zu zerreißen. In Anpassung an die konventionelle Sprache der heutigen russischen Journalistik kann man also sagen, dass das Banner des Simplicissmus „der Kampf gegen das Kleinbürgertum“ ist. Was bedeutet das aber? Alles und nichts, übrigens eher nichts als alles. Wer hat bei uns, wenn schon nicht Blut, so doch den reinsten Schweiß des Idealismus im Kampf gegen das Kleinbürgertum vergossen? Herr Peter Struwe hat, wie bekannt, von seiner Kindheit an bis zum ergrauten Bart gegen das „Kleinbürgertum“ gekämpft. Herr Berdjajew stocherte ebenfalls mit seiner nicht sehr spitzen Feder in den Weichteilen des alles ertragenden Kleinbürgertums herum. Und Herr Mereschkowski? Und Frau Hippius? Jetzt wurde, wie es heißt, in der Küche der Geschichte eigens für den Kampf gegen das Kleinbürgertum ein beweglicher Tschukowski zubereitet. Folglich geht unter dieser Flagge heute jegliche Ware, selbst eine offenkundig billige. Sogar im ernsthafteren Flügel verbirgt sich hinter dem Kampf gegen das Kleinbürgertum im besten Falle ein chaotischer, jeder sozialen Basis und jeglichen politischen Zieles beraubter intelligenzlerischer Radikalismus, der sich vorwiegend auf ästhetische Auffassungen stützt und nicht weiß, wo er unterschlüpfen könnte. Er flattert fieberhaft von einer Seite zur anderen, wechselt von einem literarischen Extrem zum anderen, bis er bei etwas sehr Geringfügigem zur Ruhe kommt. Mit diesen oder jenen Einschränkungen und mit der notwendigen Berücksichtigung des nationalen Milieus gilt dies auch für das Schicksal des Simplicissimus.
Natürlich sind sie in erster Linie antiklerikal. Der Geist Voltaires ist ihnen allen nahe (was übrigens nie die notwendige Garantie gegen einen Rückfall ins Lutheranertum oder in den Katholizismus bietet). Bei Gulbransson, Heine, Wilke, beim Alkoven-Reznicek oder beim Romantiker Schulz werden sie viele erbarmungslose Pamphlete in Blei oder in Farben gegen die Tonsur, den Rosenkranz, den Pastorentalar und das Morgenkleid der Pastorin finden. Schulz zeichnet auf dem Titelblatt einen grimmigen roten Mops, vor dem die schwarzen Mäuse nach allen Seiten davonlaufen, und schreibt darunter: „Hiermit erklären wir dem bayrischen Landtag den Krieg“. Ein strahlender Christus blickt bei demselben Schulz aus einer Wolke auf eine kettenförmig den ganzen Erdball umgürtende menge fetter, glänzender, gieriger Pfaffen und ruft in fassungsloser Trauer aus: „Ist es möglich, dass diese da – meine Jünger sind?“ Heine und Gulbransson unternehmen öfters Ausflüge in Sphären jenseits der Sterne, wohin die irdische Welt des Rosenkranzes und der Tonsur ihre mystischen Schatten wirft. Aber hier wird ihr Pinsel eher von gutmütiger Unglauben geführt als von aktiver Ablehnung. Wenn jedoch die Soutanen unter dem Vorwand des Ringens um gute Sitten sich an der Kunst vergreifen, dann laufen die Augen beim Mops rot an, er fletscht boshaft die Zähne und dann – wehe dem Feind! Als Bruno Paul die gottesfürchtigen Beschlüsse einer der Konferenzen des „Tugendbundes“ in Magdeburg kommentierte, zog er im Simplicissmus einer Herde Kühe Badeanzüge an: „Von nun an“ – erklärte er – „bekommen die Kühe Hosen, um der Moral der Magdeburger Ochsen keinen Schaden zuzufügen“. Dieselben Magdeburger Moralisten sägen bei Gulbransson der Venus von Medici die Brüste ab und ihre schamhafte Geste ergänzen sie durch einen ihr auf den Arm gesteckten Pelzmuff ...
Dass sie für die Venus eintreten und dass sie einen Anschlag auf die Kunst nicht zulassen, ist selbstverständlich: sie sind Künstler. Man kann aber sagen, dass sich ihr wahres und unverkennbares Credo auf diese ästhetische Freiheitsliebe beschränkt. Ihr Radikalismus ist ein formloser nebelhafter Fleck, verklärt von goldenen Strahlen des Talents – ohne festen politischen Kern und ohne ein Zentrum für die sozialen Sympathien und Antipathien. Und hier ist ihre empfindliche Achillesferse – Was geht uns das an? – ruft empört Irgendwer der Dreizehnte, ein bekannter Prophet der absoluten „Freiheit“ der Kunst aus. Ihr wolltet ein zaghaftes Reh (einen Mops?) der künstlerischen Satire vor den Wagen einer politischen Partei spannen? – Ob wir das wollen oder nicht, ist eine Frage für sich. Aber dass es um das „zaghafte Reh“ der freien Kunst nicht besonders gut bestellt ist und auf jeden Fall nicht ganz so einfach, davon zeugt das Schicksal des Simplicissimus selbst.
Die Satire „verkörpert“ nicht einfach die Wirklichkeit – sie reproduziert sie mit einem negativen Vorzeichen. In der Satire, in der Karikatur tritt die sozialpolitische Atmosphäre, die der Künstler atmet und der er mehr oder weniger bewusst seine Kriterien entlehnt, unmittelbarer als auf anderen Gebieten der Kunst zutage. Das sklavenhaltende Griechenland in der Venus von Medici herauszufinden – ist eine sehr schwierige und subtile Aufgabe. Dagegen im Muff, der diese Venus veredeln soll, den bayrischen Klerikalen zu entdecken – kostet gar keine Mühe. Das „negative“ Vorzeichen der Satire – das ist das Wesentliche – wird klar und unmittelbar vom sozialen Gesichtspunkt her bestimmt. Welcher Art ist denn der Gesichtspunkt des Simplicissmus?
„Meine Begabung beschränkt sich auf die leidige Tatsache, dass ich in bürgerlicher Atmosphäre nicht atmen kann“. Diese Worte legt Frank Wedekind, ein dem Geist und der tatsächlichen Arbeit [B] nach dem Kreis des Simplicissmus nahestehender Schriftsteller, dem „Marquis“ von Keith in den Mund, einer „Kreuzung von Philosoph und Pferdedieb“ und Verkörperung des unruhigen Geistes der Bohème. Sowohl Wedekind wie der ganze Kreis des Simplicissmus betraten mit diesem Wolfspass der Abtrünnigkeit die offene Arena. Aber der hinterlistige Teufel der „kleinbürgerlichen Atmosphäre“ warf ihnen schlau seine Fangnetze und Schlingen vor die Füße. Sie entrüsteten sich – der Teufel des Kleinbürgertums stimmte ihnen durch Kopfnicken zu. Sie verhöhnten ihn – er spendete ihnen Beifall. Sie schleuderten ihm ihre Verachtung ins Gesicht – er antwortete ihnen mit ästhetischem Enthusiasmus. Unbedenklich bezahlte er sie großzügig sowohl für ihre Empörung wie für ihren Spott und ihre Verachtung. Und er hat sich dazu entschlossen, sie freundlich zu behandeln. Darin bestand seine Taktik
Es versteht sich, dass die Lungen des „Marquis“ von Keith sich der Atmosphäre anpassen mussten und nicht die Atmosphäre seinen Lungen. Und im Endergebnis hat der Künstler seinen Erfolg nicht nur akzeptiert, sondern sich mit ihm versöhnt. Er hat ihn gerechtfertigt, ihn schätzen gelernt und sich ihm unterworfen. „Kunst und Eifer würden ohne Lohn zugrunde gehen“, sagt Shakespeare in der Cymbeline. Der „Lohn“ rettet, wie wir sehen, die Kunst vor dem Untergang, indem er sie durch Beifall und hohe Honorare zahm macht.
Der Maßstab für die Bedeutung eines Menschen ist die Welt und nicht die innere Überzeugung, die man sich durch jahrelanges Hinbrüten aneignet. Ich habe mich auch nicht auf den Markt gestellt; man hat mich entdeckt. Es gibt keine verkannten Genies.“ Das sagt bei Wedekind der berühmte Sänger Gerardo, ein ehemaliger Maurer. Man hat ihn entdeckt, ihn freundlich behandelt und ihn unterworfen. Er gibt sich selbst darüber messerscharf Rechenschaft: „Wir Künstler, sagt er, sind ein Luxusartikel der Bourgeoisie, zu dessen Bezahlung man sich gegenseitig überbietet.“ Aber losreißen kann er sich schon nicht mehr. Und er will es auch nicht. Denn wohin auch. Figaro, der Urahne des „Marquis“ von Keith und überhaupt der jetzigen Intelligenzler-Bohème der Großstädte, sagte der französischen Aristokratie des achtzehnten Jahrhunderts die größten Frechheiten. Sie hat ihm als Antwort begeistert Beifall geklatscht. Das war unvergleichlich viel mehr als eine Laune. Ihr überfeinerter Standesinstinkt sagte ihr, dass sie sich der Artisten und Künstler nur erfreuen könne, wenn sie ihnen gestattet, sie zu verachten. Allerdings hat sie damit Figaro sozusagen im Endergebnis weder bestochen noch gezähmt. Im Gegenteil Nach Verlauf von etwa fünf Jahren überflutete seine Frechheit in revolutionärem Strom alle Wehre ... Aber es hieße die geschichtliche Wahrheit verhöhnen, wenn wir auf den Gedanken kämen zu behaupten, die Kunst hätte hier entgegen der sozialen Atmosphäre eine selbständige Kraft entfaltet. Ganz und gar nicht. Nicht im geringsten. Figaro wurde einfach der Aristokratie durch das Kleinbürgertum weggeschnappt, das genügend Muße hatte, Kunst zu genießen, und reich genug war, sie zu bezahlen.
„Kunst und Eifer würden ohne Lohn zugrunde gehen.“ – Es ist kaum ein Jahrhundert vergangen, und die Bourgeoisie erwies sich hinsichtlich der Kunst in der gleichen Lage, in die sie selbst die Aristokratie gebracht hatte. Im Lauf einer kurzen Zeit ist ihre historische Existenz so weit heruntergekommen, dass ihr die Kunst von nun an nur dienen konnte, indem sie sie verachtete. Sie hat jedoch mehr Glück als der Adel: ihr historischer Gegner war eine Klasse, der sowohl die erforderliche Muße fehlte, um Kunst in ihren Alltag einzuführen, als auch die erforderlichen Mittel, um die Künstler aus der Gewalt der Bourgeoisie zu befreien. Diese hat die Künstler noch in ihrer Hand ... Sie dienen ihr, auch wenn sie sie verachten.
Der Simplicissmus besteht schon 13 Jahre. Er trat in dem Augenblick hervor, als im politischen Leben Deutschlands sich ein scharfer Umbruch vollzog. Unter dem Eindruck der siegreichen Politik Bismarcks, vor dem sich jetzt gewisse Dekadenz des russischen Liberalismus platonisch zu verneigen beginnen, hat die Bourgeoisie die letzten Ideenfetzen des Jahres 1848 von sich geworfen und hat aus der Hand des eisernen Kanzlers das prussifizierte Deutschland wie eine Thora-Rolle übernommen. Die Epoche des kapitalistischen Schmatzens entfaltet sich in ihrer ganzen Breite. Die besten Elemente der bürgerlichen Intelligenzler finden sich in tragischer Vereinsamung. Allein schon das ästhetische Gefühl erlaubt es ihnen nicht, sich zu Sängern einer satten, kreditfähigen und säbelrasselnden Moral zu verwandeln. Die Literatur und die Kunst beginnen neue Wege und neue Perspektiven zu suchen ... 1890, fünf Jahre vor Entstehung des Simplicissmus, fällt das bismarcksche Sozialistengesetz. Die sozialdemokratische Partei tritt auf die offene Arena. Umgeben von der Romantik der Illegalität, gekrönt vom Siege, wird sie zum Mittelpunkt der ideellen Aufmerksamkeit. Zu ihr fühlen sich die jungen Kräfte der Kunst und der Literatur hingezogen, in erster Linie Gerhart Hauptmann. Nichts erschien ihnen damals, erzählte der Wiener Schriftsteller Hermann Bahr, erstrebenswerter als „ein echter Proletar“ [3] zu sein. Der eine weniger, der andere mehr, aber sie waren alle vom Geist des sozialen Protestes angesteckt. In diesem Zeichen ist eben auch der Simplicissmus entstanden – im Süden in der kleinbürgerlich-demokratischen und katholischen Hauptstadt Bayerns, in der sich die wirtschaftliche Rückständigkeit mit alten ästhetischen Traditionen zu einer natürlichen Opposition gegen den großkapitalistischen und polizeistaatlichen Norden verband.
Aber „Kunst und Eifer würden ohne Lohn zugrunde gehen“. Als sich der Simplicissmus gegen die kleinbürgerliche Moral empörte, appellierte er an den kleinbürgerlichen Markt Er hatte Erfolg – gewaltigen Erfolg – und er fiel ihm zum Opfer.
Die Reproduktionstechnik wurde unvergleichlich vollkommener, aber die Spitze der Satire wurde stumpf. Der unbestimmte soziale Idealismus wurde durch Blasiertheit abgelöst. Das Zentrum der Aufmerksamkeit verschob sich ständig – vom bedeutenden zum unterhaltsamen. Die Sensation und Extravaganz verdrängen immer mehr die Tiefe der Auffassung. Die soziale Motive verschwinden aus der Poesie des Simplicissmus. Die Lyrik im Geiste Dehmels macht der raffinierten Versmacherei von Dichtern Platz, die nichts zu sagen haben. Geschraubte Paradoxalität und sentimentale Intimität; eine in ihren Methoden verfeinerte Trivialität und daneben eine krankhafte Raffinesse und selbstverständlich Erotik. Die Damenwäsche der Hersteller Heilemann-Reznicek ist in den Vordergrund gerückt... Und nicht selten blättert man mit Verdruss eine frische Nummer durch – und findet den lebendigen Geist nicht mehr.
Parallel zu dieser inneren Evolution geht eine äußere. Der Simplicissmus ist teurer geworden. Zuerst rechnete er auf die Volksmasse, jetzt auf das intelligente Kleinbürgertum und das Café. Im Jahre 1905 überstieg seine Auflage weit die hunderttausend, und der Verleger sicherte die Mitarbeit der Künstler für die Zeitschrift, indem er sie am Unternehmen beteiligte. Nachdem er den Erfolg errungen hatte, wird der Simplicissmus auf dem Zeitschriftenmarkt selbst zu einer kapitalistischen Macht. Er krönt und entthront, er begründet einen Ruf, und zwar nicht nur einen literarischen, sondern auch einen industriellen. Die Reklame nimmt fast die Hälfte jeder Ausgabe ein. Man findet sie nicht nur im Anzeigenteil; sie ist auch in die Textspalten eingestreut und streckt ihre Fühler auch in die Illustrationen aus. Die Reklame kauft die Künstler und wird selbst künstlerisch. Gulbransson teilt seinen Zeichenstift zwischen sozialer Satire und Inseraten von Handelsfirmen. Reznicek verbindet die Damenwäsche mit verschiedenen Champagnerfabriken. Heine stilisiert das Auto „Züst“ und setzt darauf den Mopskopf. Armer Mops des Radikalismus und der unversöhnlichen Satire! – er wurde zum Söldner der kapitalistischen Reklame.
Vor drei Jahren hat der Simplicissmus aus Anlass seines zehnjährigen Bestehens eine satirische Übersicht über alle Verbrechen gebracht, die er gegen die Moral, den öffentlichen Anstand und sonstige Fundamente des Bürgertums begangen hatte. Und trotzdem hat – mit dieser Illustration schloss Heine seinen Bericht ab – sogar der zum Tode verurteilte Räuber Alarmsröder bereit auf dem Schafott wenige Minuten vor seiner Hinrichtung nicht auf die Lektüre der letzten Nummer des Simplicissimus verzichten wollen. Das ist natürlich eine Übertreibung. Aber trotzdem besteht kein Zweifel, dass jeder „aufgeklärte“ Deutsche, der sich nicht unter dem Henkersbeil befindet, den Simplicissmus in sein unverbrüchliches Ideeninventar eingeschlossen hat. Mit Schärfe und Talent überrascht er das Auge Aber was will sie nun eigentlich, diese markante Gruppe von Karikaturisten und Dichtern? Wiederholen wir unsere Frage. Sie weiß es selbst nicht. Wohin ruft sie? Wohin führt sie? Nirgendwohin! Und darin liegt im Grunde genommen das Geheimnis ihres Erfolges. Sie verleiht dem passiven Skeptizismus des intelligenten Kleinbürgertums einen schönen und boshaften Ausdruck, verpflichtet jedoch zu nichts. Sie ruft nirgendwohin – weder nach rechts noch nach links. Sie registriert nur. In Farbe und Wort bringt sie die Psychologie der historischen Sackgasse zum Ausdruck. Kein Ausweg Keine Hoffnung. Die Reaktion ist grob. Und – die Masse? „... Die Masse ist stumpf. Stumpf schon deshalb, weil sie Masse ist. Was bleibt denn übrig? Der Glaube? Aber wie soll man sich zu einem Flug in die höheren Sphären erkühnen in unserer Zeit der Luftschiffer, die Schlederers Seele in Stücke geschlagen haben? Liebe? Natürlich, Liebe ... Aber da haben sie alle Kissen des Alkovens. Was bleibt dann noch übrig? Etwas Illusion, etwas Romantik, Freude an schönen Formen und unerwarteten Kombinationen Aber die Illusionen sind zerbrechlich, die Romantik entspricht nicht mehr unserem Alter – und so muss man jeden Tropfen Romantik in einem Pokal Zynismus auflösen. Und die schönen Formen ... die schönen Formen werden ebenso wie die hässlichen vom Tod verschlungen. Im Endergebnis bleibt nur eine kleine technische Frage: beerdigen oder verbrennen? Ist das nicht gleichgültig? übrigens, lieber verbrennen: die Würmer kitzeln so.
P.S. Unnötig zu sagen, dass der Simplicissmus während des Weltkrieges seinen Platz in den Reihen des militanten Chauvinismus gemeinsam mit den Magdeburger und sonstigen Ochsen gefunden hat (Juni 1922).
A. Der Simplicissmus ist eine in München erscheinende Wochenzeitung für Karikatur und Satire (Leo Trotzki)
1. Im Original ist „Lausbub“ deutsch geschrieben.
2. Im Original ist „Backfische deutsch geschrieben.
B. Aktiver Mitarbeiter des Simplicissmus in der ersten Zeit seines Bestehens, wurde Frank Wedekind unter anderem in Zusammenhang mit dieser Mitarbeit wegen Majestätsbeleidigung verurteilt. Später hat Wedekind mit dem Simplicissmus scharf gebrochen, aber an diesem Bruch gab es selbstverständlich nichts Prinzipielles. (Leo Trotzki)
3. im russischen Text in Klammern in dieser Form deutsch geschrieben.
Zuletzt aktualiziert am 6. Dezember 2024