Eduard Bernstein

 

Rezension des Buches
Socialism, its Growth & Outcome
von William Morris und E. Belfort Bax

(1894)


Quelle: Die Neue Zeit, S. 12.1893–94, 1. Bd.(1894), H. 20, S. 631–635.
Transkription u. HTML-Markierung: Graham Seaman für das Marxists’ Internet Archive.


Literarische Rundschau

Socialism, its Growth & Outcome
by William Morris and E. Belfort Bax.
London, Swan Sonnenschein & Co. VI und 335 S.

Der Inhalt dieses Buches. das zwei der hervorragendsten literarischen Vertreter des zeitgenössischen englischen Sozialismus zu Verfassern hat, deckt sich nur zum Theil mit seinem Titel. Ueber das Auskommen und Wachsthum des Sozialismus bietet es nur wenig mehr als sehr allgemeine Zusammenfassungen, die selbst da unmotivirte Lücken aufweisen, wo es sich unt ein Gebiet ans der Geschichte des Sozialismus handelt, dem die Verfasser noch die meiste Aufmerksamkeit zuwenden: nämlich die Geschichte der sozialistischen Theorie und Praxis seit der großen französischen Revolution. Was aber die sehr interessante Geschichte des Sozialismus oder, wenn man will, Vorgeschichte des modernen Sozialismus betrifft, die von der genannten Epoche bis zum Zeitalter der Auflösung der feudalen Gesellschaft im westlichen Europa – das sogen. Zeitalter der Reformation – zurückreicht, so wäre selbst der Ausdruck lückenhaft noch zu viel versprechend. Ein paar beiläufige Bemerkungen über den deutschen Bauernkrieg und die Wiedertäuferbewegung und noch beiläufigere über die englischen Bauernaufstände unter den Tudors sind Alles, was in dieser Hinsicht dargeboten wird. Thomas Morus würde ebenso wenig wie Campanella, Bellers, Godwin, Mably, Morelly u. A. Erwähnung gefunden haben, wenn er nicht im vorletzten Kapitel des Buches, zusammen mit den Utopisten dieses Jahrhunderts, als Beispiel für den erst durch den marxistischen Sozialismus überwundenen Gegensatz zwischen theoretischem, resp. spekulativem Sozialisimus und praktischem Klassenkampf genannt würde [1], und die Leveller der großen englischen Revolution werden nur als religiöse Enthusiasten ausgeführt, deren Doktrinen einen ähnlichen Kommunismus eingeschlossen hätten, wie der der Wiedertäuser des 16. Jahrhunderts. Hier stoßen wir sogar auf Schlimmeres als Unterlassung, hier haben wir es mit – bei Engländern geradezu unbegreiflicher – Verkennung einer Bewegung zu thun, die als erster Versuch, eine plebejisch-revolutionäre Erhebung im modernen Sinne mit einein ausgearbeiteten politisch-demokratischen Aktionsprogramm zustande zu bringen, sich so grundsätzlich von den Erhebungen des 16. Jahrhunderts unterscheidet, daß keine von den Parteien der fast 140 Jahre nach der Leveller-bewegung eingetretenen grossen französischen Revolution in dieser Hinsicht über sie hinausgegangen ist. Plebejische Revolutionäre waren Marat, die extremen Jakobiner, die Hebertisten, auch sie vertreten erst die Vorgänger des modernen Proletariats, nicht dieses selbst, und wenn die Verfasser dem Eingreifen jener, der „proletarischen Phase“ der französischen Revolution, ein spezielles Kapitel midmeten, so wären einige Worte der genaueren Charakteristik der Rolle des entsprechenden Elements in der großen englischen Revolution sicher nicht zuviel gewesen.

Allerdings lag es augenscheinlich gar nicht in ihrer Absicht, einen Abriß der Geschichte des Sozialismus zu geben – so wenig als die Geschichte der sozialistischen Theorien, kommt die Geschichte der proletarischen Kämpfe bei ihnen zu ihrem Recht. Als was ihr Buch sich darstellt, ist vielmehr ein Abriß der großen, fundamental unterschiedenen Epochen in der Entwicklungsgeschichte der Menschheit – eine Darstellung der Phasen, welche die Menschheit in ihrem Entwicklungsgange von den ursprünglichen kommunistischen Stammesverbindungen bis zur modernen bürgerlichen Gesellschaft als Vorkäuferin und nothwendiger Vorarbeiterin der entwickelten kommunistischen Gesellschaft der Zukunft durchgemacht hat und durchmacht. Die materiellen Elemente dieser Entwicklung, ihre treibenden Kräfte, ihre wichtigsten geistigen Resultate zu schildern, nachzuweisen, warum und wie als letztes, resp. nächstes Glied in der Kette dieser Entwicklung die sozialistische Gesellschaft sich ankündigt, die auf ihre Verwirklichung hinarbeitenden sozialen und sozialistischen Kämpfe der Gegenwart, sowie die theoretischen Grundgedanken des modernen wissenschaftlichen Sozialismus zu skizziren und schließlich einige allgemeine Umrisse des Bildes zu geben, das sie persönlich von der voraussichtlichen Gestaltung der sozialistischen Gesellschaft sich machen – das ist der leitende Plan ihres Buches. Daß, um eine so weit gesteckte Aufgabe im Umfange eines Buches zu lösen, das nur etliche 300 sehr splendid gedruckte Seiten ausfällt, ephemere Erscheinungen nur ausnahmsweise ale Beispiele berücksichtigt werden konnten, liegt auf der Hand, indeß in der Wahl und Behandlung der Ausnahmen wäre unseres Erachtens größere Systematik geboten gewesen, als sie die Verfasser beobachtet, und ferner erheischte gerade die summarische Darstellung um so strengere Prüfung in der Wahl der charakterifirenden Beiworte.

Unwillkürlich fällt uns hier Friedrich Engels ein, dessen Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft Morris-Bax verschiedentlich zitiren. Auf Seite 8 und 9 der vierten deutschen und Seite 4 und 5 der englischen Ausgabe der genannten Schrift ist ein Beispiel gegeben, wie man bei knappster Darstellung – auf noch nicht einer Druckseite – eine Jahrhunderte währende Entwicklung so skizziren kann, das kein wichtiges Moment ungebührlich dabei zurückgesetzt wird.

Da wir nun einmal bei den Mängeln des uns zur Besprechung vorliegenden Buches sind, so sei ferner erwähnt, daß dasselbe auch in Bezug auf die allgemeine Geschichte manche ungerechtfertigte Lücken und Ungenauigkeiten enthält. Nur die sehr begreifliche Antipathie der Verfasser gegen den englischen Puritanismus kann es z. B. erklären, wenn sie die Bestrebungen der Tudors auf Festsetzung des absoluten Königthums von Gottes Gnaden als „theilweise das Produkt des puritanischen Kultus des alten Testaments mit seinen orientalisch-despotischen Prinzipien“ erscheinen lassen. Nicht nur daß im alten Testament der monarchische Despotismus, um den es sich bei den Tudors handelt, im schäbigsten Lichte dargestellt wird, zog umgekehrt die Opposition gegen monarchischen Absolutismus aus ihm einen grossen Theil ihrer populärsten Argumente. – Die Bedeutung und Rückwirkung des Handels mit dem Orient auf die mittelalterliche Welt wird von den Verfassern sehr ungenügend gewürdigt, der in mancher Hinsicht überschätzten, aber doch immer wichtigen arabischen Epoche erwähnen sie mit keiner Silbe, und bei Schilderung der Wirkungen der Entdeckung Amerikas und des Seeweges nach Ostindien leisten sie den fast unglaublichen Satz: „Die Städte Mitteleuropas – z. B. Augsburg, Nürnberg, München und die Hansestädte – theilten nunmehr (!) den Markt mit Venedig und Genua, den Kindern (!) Konstantinopels“ (S. 90).

Selbst in Bezug aus die neueste Zeit unterlaufen solche Schnitzer. Es ist mindestens ungenau, zu sagen, das der Sozialismus in Deutschland „seiner Ursprung“ Lassalle und dem Allgemeinen deutschen Arbeiterverein verdankt, eher könnte man noch sagen, seine definitive Einbürgerung. Und nicht minder ungenau ist es, wenn es von Lassalle heißt: „Er begründete die Partei auf der Grundlage eines Staatssozialismus, der die Wiederaufnahme der Rechte des Volkes auf den Grund und Boden einschloß.“ Die geheimen sozialistischen Verschwörungen in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts, die immerhin in der Geschichte des Sozialismus ihre Rolle gespielt, werden gar nicht erwähnt, außer den Utopisten Proudhon, Lamennais, Louis Blanc und Pierre Leroux nur noch Marx und Engels vorgeführt. Die Charakteristik Proudhon’s als Sozialtheoretiker ist ziemlich dürftig, es ist den Verfassern entgangen, daß hinter all den krassen Widersprüchen in Proudhon’s Schriften doch im Grunde ein und dieselbe prinzipielle Auffassung steht.

Mehr Raum als den übrigen Sozialisten zusammengenommen widmen die Verfasser im Abschnitt Der wissenschaftliche Sozialismus einem Auszug aus dem Marx’schen Kapital, und im Ganzen ist derselbe auch als wohlgelungen zu bezeichnen. Aber hier fehlt gleichfalls die Exposition der leitenden Auffassung, die dem Werk zu Grunde liegt und ohne deren Darlegung der Ausdruck „wissenschaftlicher Sozialismus“ unverständlich bleibt. Die Analyse des Mehrwerths und der Produktsformen im Kapital sind wissenschaftliche Leistungen ersten Ranges, aber nicht von ihnen ist die Bezeichnung „wissenschaftlicher Sozialismus“ abzuleiten, sondern von der von Marx und Engels ausgearbeiteten Theorie der gesellschaftlichen Entwicklung zu der jene Untersuchungen die Anwendung und erweiternde Begründung bilden. In diesem Sinne ist also das Kapital nur ein Appendix zum Komunistischen Manifest, und wer, wie unsere Verfasser, den „wissenschaftlichen Sozialismus“ erklären will und über das Kommunistische Manifest, die Vorrede von Zur Kritik usw. und die verschiedenen Schriften von Engels hinweg sich auf einige Auszüge aus dein Kapital beschränkt, giebt dem Leser bestenfalls nur einige Theile des zu charakterisirenden Dinges in die Hand, nicht aber zugleich „das geistige Band“.

Indeß all diesen und hier nicht weiter zu erwähnenden anderen Unvollständigkeiten, die ja fast sämmtlich mehr oder minder auf das schon betonte Mißverhältniß zwischen dem Umfang des Morriss-Bax’schen Buches und dem des zu bewältigenden Stoffes zurückzuführen sind, stehen ganz bedeutende Vorzüge gegenüber, die dasselbe trotzdem zu einem höchst fesselnden und anregenden machen. Beide Verfasser sind Schriftsteller, die neben groszen Kenntnissen Eigenart besitzen, und wenn auch bei der Kooperation jedem etwas von der seinen verloren gegangen sein mag, so ist doch immer noch genug geblieben, der Darstellung Farbe und Charakter zu verleihen. In der kritischen Behandlung des geschichtlichen Materials erkennen wir Bax, den Kenner der klassischen deutschen Philosophie und – dürfen wir hinzufügen – der Literatur des Sozialismus in Deutschland, und William Morris müßte nicht der hervorragende Dichter und Künstler sein, wenn nicht der Kunst der verschiedenen Epochen der menschlichen Geschichte eine Reihe höchst interessanter Betrachtungen gewidmet würden, die dem Buch einen ganz besonderen Reiz verleihen und es vor vielen anderen seiner Art auszeichnen. Im Allgemeinen ist die Kunst in der sozialistischen Literatur bisher ziemlich übel weggekommen. Denjenigen Sozialisten, die die Fähigkeit gehabt hätten, mehr als Gemeinplätze über sie zum Besten zu geben, fehlte über dringenderen Aufgaben die Zeit, sich mit ihr tiefer zu befassen, und diejenigen Sozialisten, die sich mit ihr besaßten, förderten wenig mehr als Allgemeinheiten zu Tage. Morris ist nun nicht nur ausübender Künstler, sondern auch Kunstsorscher, und da er zugleich die fundamentalen Schriften der Theoretiker des Sozialismus kennt, kompetent wie Wenige, den Zusammenhang von Sozialismus und Kunst zu behandeln. Dass er dabei nicht immer ganz frei von Einseitigkeiten ist, z. B. wie das Mittelalter überhaupt, so auch die Kunst desselben vielleicht etwas zu hoch stellt, kann man ruhig in den Kauf nehmen; gegenüber dem vielen Treffenden, was er in Verbindung mit Bax über den Gegenstand sagt, fallen derartige kleine Mängel kaum ins Gewicht.

Hier nur ein Beispiel. Im Schlußkapitel Der Sieg des Sozialismus geben die Verfasser u. A. einen speziellen geschichtlichen Abriß über die Beziehungen von Kunst und Arbeit und legen dar, wie fast überall im sogenannten barbarischen Zeitalter die Arbeit die Tendenz aufweist, künstlerische Formen anzunehmen, mit der Mühe einen Genuß zu verbinden, während dagegen die Zivilisation hier wie auf allen anderen Gebieten den Dualismus schafft: die Kunst von der Arbeit trennt. Die von der Arbeit losgelöste, Selbstzweck gewordene Kunst nennen sie mit glücklicher Terminologie substantivisch, die mit der Arbeit verbundene, dieser Genuß gewährende adjektivisch. Bei den Griechen, führen sie dann aus, entwickelt sich zuerst mit der aufblühenden Zivilisation die substantivische Kunst zum Schaden der adjektivischen, und die Römer der Kaiserzeit treiben später die Entwicklung weiter bis zum trockenen Akademizismus. Aber nach dem Zusammenbruch des klassischen Römerreiches führt die Ueberfluthung desselben mit barbarischen Völkerschaften eine neue Epoche adjektivischer Kunst herbei, „so reich und mannigfaltig, dass sie die adjektivische Kunst der Vergangenheit völlig in den Schatten stellt und die durch das Verschwinden der substantivischen Kunst entstandene Lücke ausfüllt“ (Seite 303). Sie erreicht ihren Zenith in der Mitte des 13. Jahrhunderts, wo sich eine neue substantivische Kunst entwickelt. Nachdem die Renaissance und die Reformation vorüber, „ist die adjektivische Kunst fast ganz verschwunden und die subjektivische jeder bewußten Ausgaben ausser der Entfaltung non Verstand und Handfertigkeit bar, und der alte, sich lang hinziehende Dualismus endete in reiner Nullität.“

Die Verfasser schließen nun, daß der Sozialismus wiederum eine Epoche der Adjektivität der Kunst bringen wird. Der Gebrauch der Maschine werde so ziemlich das Gegentheil dessen sein, was er heute ist. Die abstoßendsten und schmutzigsten Arbeiten werden heute noch ohne Anwendung von Maschinen verrichtet, weil diese sich dafür nicht „zahlen“. Die sozialistische Gesellschaft werde im Gegentheil die Maschinen in erster Reihe für alle abstehende, bloße Plackerei bedeutende Arbeit verwenden, und damit immer mehr Zeit für die Kunst gewinnen, die das ganze Leben durchdringen und seinen Reiz erhöhen, aber immer mehr aufhören Werde, Selbstzweck zu sein. Malerei und Skulptur werden zu Gehilfen der Architektur werden, die von Hause aus eine Kunst der Assoziation ist. Aehnlich auf anderen Gebieten. Die Romandichtung werde wahrscheinlich, und mir möchten ihnen darin Recht geben, aus Mangel an Stoff aussterben [2], die Musik dagegen wahrscheinlich neue Formen entwickeln und mit der Architektur von allen Kunstzweigen die meiste Beschäftigung in Anspruch nehmen.

Indeß es hieße den Rahmen dieser Besprechung zu weit ausspannen, wollten wir den Verfassern weiter in ihre Utopie folgen. Die gegebene Probe mag genügen. Sie zeigt bereits, wie dieselben auch hier sich bemühen, den Zusammenhang zwischen der ökonomischen Gesellschaft und dein ideologischen Ueberbau nicht ans dem Gesicht zu verlieren. Sie untersuchen möglichst genau die Natur des zu behandelnden Zweiges der Industrie, Kunst, Literatur usw., verfolgen seine Geschichte zurück und schließen dann, welches seine voraussichtliche Gestaltung in einer sozialistischen Gesellschaft sein werde. Das schließt nicht aus, daß ihnen bei der Untersuchung selbst persönliche Voreingenommenheit nicht noch manchen Streich spielt, aber das Prinzip ihres Verfahrens ist das richtige, und so ist gerade das „utopische“ Kapitel ihres Buches eines der interessantesten. Hier verlangen wir nicht Vollständigkeit, hier freuen wir uns der skizzenhaften Bemerkungen selbst dann noch, wenn sie nur einer Idiosinkrasie der Verfasser Ausdruck geben; denn was immer sie vorbringen, geschieht in einer Form, die geistige Anregung gewährt.

Dasselbe kann von dem dem letzten vorhergehenden Kapitel: Der Kampf des Sozialismus gesagt werden. Die Verfasser entwickeln da die Grundzüge des heute von den Sozialisten geführten Kampfes und die voraussichtlichen politischen Formen des Uebergangs zur sozialistischen Gesellschaft. Manches, was sie da sagen, können wir, und werden wohl mit uns auch sonst viele Sozialisten nicht unterschreiben – beispielsweise die Behauptung, daß zur Hebung der Lage der unqualifizirten Arbeiter in der heutigen Gesellschaft ein gesetzlicher Minimallohn, ergänzt durch ein gesetzliches Maximum für die Preise der nothwendigen Lebensmittel, ein geeignetes Mittel sei. Anderes dagegen ist ebenso trefflich aufgefaßt wie klar dargelegt.

Wir würden noch gern auf verschiedene Punkte in dem geschichtlichen Theil des Buches eingegangen sein, in Bezug auf die wir in der Auffassung von den Verfassern abweichen. Aber das läßt sich nicht gut in dem Rahmen einer literarischen Besprechung thun, und darum mag es an den obigen Andeutungen genügen.

E. Bernstein

 


Fussnoten

1. Wie schon von anderer Seite bemerkt, in fast wörtlicher Uebereinstimmung mit den Ausführungen Kautsky’s in Thomas More und seine Utopie über denselben Gegenstand Vgl. Kautsky, S. 253.

2. Zu dieser Bemerkung möchten mir denn doch ein großes Fragezeichen machen. Sehr richtig erscheint uns, was in einer sehr ausführlichen und sachfundigen Kritik des Buches in The Weekly Times and Echo (30. Dezember 1893), darüber gesagt wird: „Den Satz, die Belletristik werde wegen Mangel an Stoff aussterben durfte man erwarten in einem Buch, das bei der Behandlung der griechischen Kunst die griechischen Dramatiker mit keinem Wort erwähnt oder bei der Behandlung der Renaissance und Reformation die Schriftsteller des Zeitalters der Elisabeth ignorirt. Geburt und Leben und Tod und Pflicht – nicht in dem konventionellen Sinne von heutzutage, sondern in ihrem wahren Sinne, wie er kommen wird, eine Pflicht, die mehr als die heutige tragische Konflikte zwischen sich und ihren grossen Gegnern, Reigung und Leidenschaft, erzeugen wird – sie werden immer bei uns sein. Es wird kein Mangel an Stoff sein.“ Die Redaktion.


Zuletzt aktualisiert am 5. November 2020