Wilhelm Liebknecht

 

Zur Wehrfrage

Rede und Resolution
auf dem Nürnberger Vereinstag [1]

(7. September 1868)


Bericht über den Fünften Vereinstag der Deutschen Arbeitervereine am 5., 6. und 7. September 1868 zu Nürnberg, herausgegeben vom Vorort Leipzig, Leipzig o. J., S.30-35, 2. Auflage.
Wilhelm Liebknecht, Gegen Militarismus und Eroberungskrieg, Berlin 1986, S.25-33.
Transkription u. HTML-Markierung: Einde O’Callaghan für das Marxists’ Internet Archive.


Meine Herren! Sie werden nicht von mir verlangen, daß ich die vorliegende Frage nach allen Seiten hin theoretisch erschöpfend behandle. Es ist dies in neuerer Zeit von der demokratischen Tagespresse, in Broschüren und in Volksvertretungen so gründlich geschehen, daß man mit Recht sagen kann: Die Wehrfrage ist theoretisch entschieden und bedarf nur noch der praktischen Lösung. Sie ist wesentlich eine Machtfrage. Die Übel der stehenden Heere sind allseitig anerkannt, selbst von denen, welche aus Sonderinteresse daran festhalten, weil ihre Herrschaft auf den stehenden Heeren beruht. Ich verweise auf das Zeugnis Radetzkys. der offen zugestanden hat, daß das System der allgemeinen Volksbewaffnung einen Staat wehrhafter mache und zugleich die Bürger weit weniger belaste als das System der stehenden Heere, daß es sich aber mit der Eidstern eines monarchischen, soll heißen absolutistischen Staats nicht vertrage. Hier finden wir die große Wahrheit ausgesprochen: Das System der stehenden Heere ist absolutistisch, dynastisch, das der allgemeinen Volksbewaffnung, wie sie in der Schweiz besteht, ist demokratisch.

Das System der stehenden Heere ist so alt wie der politische Absolutismus. Der absolute Staat, welcher auf den Trümmern des mittelalterlichen Feudalismus entstand und dessen Grundgedanke sich in dem Wort Ludwigs des Vierzehnten von Frankreich: Der Staat bin ich! ausdrückt, mußte das Volk entwaffnen und eine Soldatenkaste bilden, die, von dem Bürgertum losgelöst, jedes bürgerlichen Geistes entkleidet, ein willenloses Werkzeug der Unterdrückung wurde. Wenn auch die stehenden Heere vielfach zu Eroberungskriegen dienten, so waren und sind sie doch hauptsächlich nach innen, gegen die Völker selbst gerichtet, zu deren Verteidigung sie angeblich bestimmt sein sollen. Daher kommt es auch, daß die Vermehrung der stehenden Heere in den Kulturstaaten des europäischen Festlandes gleichen Schritt mit der Entwicklung des demokratischen Geistes gehalten hat. Solange die Völker das Joch des Absolutismus ohne Murren ertrugen, weil sie der feudalen Anarchie müde waren und von staatlicher Freiheit noch keinen Begriff hatten, bedurfte der Absolutismus zu seinem Schutz nur einer vergleichsweise geringen bewaffneten Macht. Aber seit den Zeiten der Französischen Revolution, welche die Saat demokratischer Ideen überall ausstreute, ist der Absolutismus gezwungen, zu seiner eignen Sicherheit eine immer größere Zahl der Bevölkerung zum Soldatenhandwerk zu pressen; und in dieser aufsteigenden Linie wird es fortgehen, bis die Völker die Last nicht mehr zu ertragen vermögen und mit einem System abrechnen, das sie dem Ruin zuführt. Und mit reißender, stets wachsender Schnelligkeit führt es sie dem Ruine zu. In Deutschland und in Frankreich verschlingt schon jetzt das stehende Heer, mit allem, was drum und dran hängt, den größten Teil der Staatseinnahmen; und diese ungeheuren Summen werden nicht nur völlig unproduktiv verwandt, nicht nur werden alljährlich der nationalen Arbeit viele Hunderttausende der kräftigsten Männer entzogen, sondern obendrein wird auch durch die stehenden Heere die Produktionskraft der bürgerlichen Bevölkerung vermindert, weil sie durch Heraufbeschwörung der Kriegsgefahr den Handel und die Industrie lähmen und einen übermäßigen Steuerdruck notwendig machen, der das reichste Volk zugrunde richten muß. Würden die Hunderte von Millionen, welche uns die stehenden Heere jährlich kosten, einfach zum Fenster hinausgeworfen, so wäre das schon schlimm genug und ein schweres Verbrechen an arbeitenden Menschheit; aber diese Hunderte von Millionen bilden eine Giftsaat, welche, den Boden aussaugend, üppig emporschießt und in deren Bereich, wie in dem des Upasbaums, alles Leben verwelkt!

Groß, wie in materieller Hinsicht - von den moralischen Übeln rede ich jetzt nicht - der direkte Schaden ist, der uns durch die stehenden Heere erwächst, der indirekte ist noch unendlich größer. Ich sprach von der Kriegsgefahr. Dieselbe wird allerdings nicht durch die stehenden Heere erzeugt. Der Alp, der gegenwärtig auf Europa liegt, diese peinliche Ungewißheit, die des Friedens nicht auf die nächste Stunde sicher ist, sie wurzelt in dem Mißverhältnis der Staatsformen zu den politischen und nationalen Bedürfnissen der Völker. Allein die Fortdauer dieses Mißverhältnisses wird einzig durch die stehenden Heere ermöglicht, die außerdem die Regierungen in den Stand setzen, jeden Moment gegen den Willen und das Interesse der Völker einen dynastischen Krieg zu beginnen. Wir sind daher berechtigt zu sagen: Hätte man in Europa keine stehenden Heere, so wären wir von sämtlichen Kriegen der Neuzeit verschont geblieben, und die Völker hätten nicht nur alles gespart, was sie für den Krieg unmittelbar zu bezahlen hatten, sondern noch das Zehnfache durch Blühen des Handels und der Gewerbe gewonnen. Sie alle kennen - die meisten von Ihnen aus eigner bitterer Erfahrung - die lähmenden Wirkungen des letzten Kriegs [2] auf die deutsche Industrie; der Betrag des Ausfalls läßt sich nicht genau berechnen, aber es kann nicht bezweifelt werden, daß er den Betrag der gesamten direkten Kriegskosten bei weitem übersteigt. - Doch weiter: Ich sagte zu Anfang, der Zweck der stehenden Heere sei die Unterdrückung der Völker, nicht die Verteidigung des Vaterlandes. Der Beweis ist leicht geliefert. Wir finden ihn in der neuesten Geschichte unseres Erdteils. Hunderte von Schlachten und Schlächtereien, verübt durch die stehenden Heere, am Volke verübt: Paris, Wien, Berlin, Frankfurt, die Blutfelder des noch heut betäubt daliegenden Baden, Ungarn, die Lombardei, Rom, Polen - überall das Volk niedergeschlagen, niedergemetzelt durch die stehenden Heere. Und wo hätten sie für das Volk gekämpft? Etwa 1859 in Italien? Wohl führte Bonaparte die Freiheit der Italiener im Munde, aber wie kann, wer Despot ist im eignen Land, die Freiheit dem Nachbar gönnen, der durch sie sein tödlichster Feind werden mußte? Freiheit kann den Despotismus ebensowenig vor den Toren dulden als der Despotismus die Freiheit. Nicht um Italien zu befreien, nein, um Frankreich zu unterdrücken, um das Gespenst der Revolution, das aus den zerplatzten Orsinibomben [3] hervorgestiegen war, wieder zu bannen, unternahm der Dezembermann [4] den Krieg von 1859. Und der Krieg von 1866? Meine Herren! Es wäre eine Beleidigung für Sie, wollte ich mich bemühen auszuführen, daß dieses schmachvollste Verbrechen am Vaterland auch ein Verbrechen an der Freiheit, an der Volkssache war. Stets und überall gegen das Volk, nie und nirgends für das Volk - das ist das Urteil der Geschichte über die innere Mission des stehenden Heeres. Und wie verhält es sich mit der Verteidigung gegen den äußeren Feind? Nehmen wir das Jahr des großen Hochverrats an der deutschen Nation - das Jahr 1866. Österreich wurde von Preußen angegriffen; es hatte ein stehendes Heer, auf das Millionen über Millionen verwandt worden waren, um es möglichst schlagfertig zu machen. Was wurde aus der österreichischen Armee? Ein paar verlorne Treffen, eine verlorne Schlacht - und sie war kampfunfähig, Österreich selbst wehrlos, dem Sieger preisgegeben. So ist es mit den stehenden Heeren. Nicht mit Unrecht nennt man sie stehende. Bloß solange sie stehen, bestehen sie. Einmal niedergeworfen, liegen sie am Boden und vermögen nicht mehr aufzustehen. In neuerer Zeit wo die stehenden Heere so kolossal geworden sind, daß die Volkskräfte kaum ausreichen, sie zu erhalten, geschweige denn neue Armeen auf die Beine zu bringen, entscheidet ?eine, höchstens eine zweite Schlacht über das Schicksal der Staaten. 1859 Magenta und Solferino, 1866 Königgrätz. Hätte die preußische Armee, was einen Augenblick sehr wahrscheinlich war, die Schlacht bei Königgrätz verloren, so würde der österreichische Sieg Preußen genau in dieselbe Lage gebracht haben wie der preußische Sieg Österreich. Ein anderes Heer war nicht da. Das preußische Junkertum wäre gefallen anstatt des österreichischen, das preußische Volk hätte gewonnen anstatt des österreichischen.

Man wendet mir hier vielleicht ein: „Das preußische Heer ist kein stehendes im eigentlichen Sinne des Worts, durch die Landwehr erlangt es einen volkstümlichen Charakter und, erfüllt es auch nicht das Ideal der allgemeinen Volksbewaffnung, so kommt es ihm doch nah.“ Meine Herren! Eine schamlosere Lüge ist von den Falschmünzern des Berliner Preßbüros und ihren Gothaer Spießgesellen [5] nie ausgeprägt und in Umlauf gesetzt worden als die von dem preußischen „Volk in Waffen“, von der „allgemeinen Wehrhaffigkeit“ in Preußen. Es ist diese Lüge nur der anderen an die Seite zu stellen, daß Preußen, indem es Deutschland zerrissen, uns die Einheit verliehen habe. Die preußische Landwehr, welche „das Volk in Waffen“ war, die Landwehr, welche die französischen Grenadiere in die Katzbach warf, bei Leipzig die Macht des korsischen Eroberers brach und bei Waterloo ihm den Todesstoß versetzte, nachdem sie zwei Tage vorher bei Ligny geschlagen worden [6] welches stehende Heer hätte Ähnliches geleistet? - diese Landwehr, die eine Volkswehr war, ist längst der reaktionären Politik des Hohenzollerntums erlegen, und die „Armeereorganisation“ hatte nur noch die letzte Spur demokratischen Geistes wegzumaßregeln. Hätte diese Landwehr noch 1866 bestanden, der Bruderkrieg wäre undenkbar gewesen. Was man jetzt Landwehr nennt, ist nichts als ein Anhängsel der Linie. Und wie verhält es sich mit der „allgemeinen Wehrhaftigkeit“ in Preußen? Allgemeine Wehrhaftigkeit heißt Wehrhaftigkeit aller. - In Preußen ist aber von je 3 wehrfähigen Männern nur einer bewehrt. War ich angesichts dieser unumstößlichen Tatsache nicht berechtigt, die „allgemeine Wehrhaftigkeit“ Preußens eine schamlose Lüge zu nennen? Statt der allgemeinen Wehrhaftigkeit gibt Preußen eine Drittelswehrhaftigkeit wie in seiner „deutschen Einheit“ eine Drittelseinheit. Die Wahrheit ist: Die reorganisierte preußische Armee samt der Landwehr ist im Verhältnis zur Bevölkerung das größte stehende Heer der Welt, und kein Land empfindet darum auch die Folgen des Systems in solchem Maß wie das unglückliche Preußen.

Doch ich wollte nur zeigen, daß das preußische Wehrsystem sich im wesentlichen nicht von dem der übrigen Militärmonarchien unterscheidet und daß, hätten die Österreicher bei Königgrätz gesiegt, Preußen völlig hilflos gewesen wäre. Wie anders, wo stehende Heere unbekannt sind und das Volk selbst die Verteidigung des Vaterlandes übernimmt! Blicken Sie nach Amerika. Vor 8 Jahren erhoben dort die Sklavenhalter des Südens - ganz wie bei uns vor dritthalb Jahren die Junker des Nordens - das Banner der Rebellion und wollten das Vaterland zerreißen. [7] Der bundestreue Norden ward überrumpelt - wie bei uns der Süden. In der Regierung saßen Verräter - keine Armee, keine Flotte. Aber das Volk war da. Nicht erschöpft durch eine unerträgliche Steuerlast, begeistert für die Freiheit, eilte es entschlossenen Muts zu den Waffen. Die erste Schlacht geht verloren - wie bei uns. Aber hier hört die Ähnlichkeit auf. Uns machte die erste Niederlage unfähig, den Kampf fortzuführen; sie war das Ende des Kriegs. In Amerika war sie der Anfang des Kriegs. Der Norden verdoppelte seine Anstrengungen. In wenigen Wochen ist ein Volksheer versammelt, ungleich stärker als das geschlagene. - Noch eine Niederlage. Das nämliche Schauspiel. Für ein freies Volk gibt es kein Königgrätz. Ein freies Volk ist nicht abhängig von den Launen des Kriegsglücks. Zwanzigmal geschlagen, nie besiegt, erheben die Amerikaner sich nach jeder Niederlage mit erneuter Kraft, stärker als zuvor, und kämpfen den Riesenkampf durch, bis die Rebellion zertreten ist. Der amerikanische Bismarck [8], dem ein bewaffnetes Volk entgegenstand, erwartet jetzt als Hoch- und Landesverräter seinen Prozeß; der deutsche Jefferson Davis, dem ein stehendes Heer entgegenstand, hat Recht und Vaterland zertrümmert und läßt von seinen sprichwörtlichen „Richtern in Berlin“ die als Hoch- und Landesverräter verurteilen, welche der siegreichen Gewalt den Zoll der Anerkennung verweigern.

Unfähig, das Vaterland in der Stunde der Gefahr zu verteidigen, Werkzeug der Unterdrückung, Stütze des Unrechts, Ruin des nationalen Wohlstands - das sind die stehenden Heere. Ihre Vernichtung ist die unerläßliche Vorbedingung eines freien europäischen Gemeinwesens. Durch Reden, durch Beschlüsse wird das Übel allerdings nicht beseitigt. Wie schon gesagt, die Frage der stehenden Heere ist eine Machtfrage. Aber Reden und Beschlüsse sind darum nicht unnütz. Es gilt, die Massen in Nord und Süd, in Ost und West aufzuklären über dieses kolossale Übel, damit sie im geeigneten Moment wissen, wohin der vernichtende Keulenhieb zu fallen hat. Der Moment wird kommen. Das Übel tötet sich selbst durch seine eigene Größe; die Völker müssen es ausrotten, wenn sie ihm nicht zum Opfer fallen wollen. Und vielleicht bietet die Gelegenheit sich bald. Der Cäsarismus [9] jenseits des Rheins wird durch das „Verhängnis“, durch die „Logik der Tatsachen“ zum Krieg gegen den Cäsarismus diesseits des Rheins gedrängt. Der Zusammenstoß ist unvermeidlich. Die Völker können nur gewinnen, wenn ihre Feinde sich $untereinander zerfleischen. Aber sie dürfen dann auch nicht die Sache ihrer Feinde zu ihrer eignen machen. Es muß um jeden Preis verhindert werden, daß der kommende Krieg einen nationalen Charakter annehme. Der Mann, welcher am 2. Dezember 1851 die französische Republik meuchelte, kann ebensowenig Vertreter der französischen Nationalinteressen sein wie die Männer, die Deutschland im Sommer 1866 meuchelten, Vertreter der deutschen Nationalinteressen. Jede Niederlage des Napoleonischen Cäsarismus ist ein Sieg des französischen Volks; jede Niederlage des Bismarckschen Cäsarismus ist ein Sieg des deutschen Volks. Wir Norddeutsche sind vorläufig vergewaltigt. Aber Sie im deutschen Süden sind noch nicht völlig gefesselt. Zerreißen Sie die Schlinge der Militärverträge, die Preußen Ihnen um den Hals geworfen, und ersparen Sie Europa, der Welt jene Todsünde wider den Heiligen Geist der modernen Zivilisation: einen Nationalkrieg zwischen Frankreich und Deutschland. In Ihrer Hand liegt es. Tun Sie Ihre Schuldigkeit, und der Krieg der Cäsaren wird zum Auferstehungsfest der Völker.

Und dann wird auch die „Machtfrage“ der stehenden Heere gelöst. Meine Herren, ich empfehle ihnen folgende Resolution zur Annahme:

Der Arbeitertag erklärt:
Das System der stehenden Heere, wie es sich in fast allen Ländern Europas entwickelt hat, ist eine der Hauptursachen der gegenwärtigen Geschäftsstockungen. Indem es den Völkern insgesamt ungeheuere Lasten auferlegt, die Steuern mit den Staatsschulden von Tag zu Tag erhöht, einen großen Teil der Bevölkerung in den besten und kräftigsten Lebensjahren seinem Berufe und der Produktion entzieht, ist es zugleich eine wesentliche Ursache der herrschenden sozialen Not und Massenverarmung.

Indem es ferner den Fürsten die Macht gibt, gegen den Willen und das Interesse der Völker Krieg zu führen, überhaupt den Willen der Völker zu mißachten, ist das stehende Heer die Quelle beständiger Kriegsgefahr und das Mittel dynastischer Eroberungskriege nach außen und der Unterdrückung von Recht und Freiheit nach innen. In Erwägung dessen betrachtet es der deutsche Arbeitervereinstag als eine Pflicht der Arbeiter aller Länder, nachdrücklich und unausgesetzt mit allen Mitteln auf Beseitigung der stehenden Heere und auf Einführung der allgemeinen Volksbewaffnung hinzuwirken.

 

 

Anmerkungen

1. Die Mehrheit des Vereinstags Deutscher Arbeitervereine in Nürnberg hatte am 6. September 1868 einem Programm zugestimmt, das den Anschluß an die Bestrebungen der Internationalen Arbeiterassoziation erklärte und damit den VDAV von der liberalen Bourgeoisie trennte. Diesen Schritt vollzog der Vereinstag auch in der Wehrfrage, was die Vertreter der liberalen Bourgeoisie auf dem Vereinstag in Gera 1867 verhindert hauen. Die von Liebknecht begründete und durch Zusatzanträge erweiterte Resolution wurde einstimmig beschlossen.

2. Gemeint ist der Krieg Preußens gegen Österreich 1866 um die Vorherrschaft in Deutschland, in dem Preußen in der Schlacht bei Königgrätz (auch als Schlacht von Sadowa bezeichnet) am 3. Juli 1866 siegte.

3. Am 14. Januar 1858 verübte der Italiener Felice Orsini ein Attentat auf Napoleon III. Es mißlang, und Orsini wurde hingerichtet.

4. Louis Bonaparte (Napoleon III.) wurde im Dezember 1848 durch einen Staatsstreich Präsident der französischen Republik, verlängerte 1851 seine Präsidentschaft um zehn Jahre, erweiterte seine Vollmachten und proklamierte sich im Dezember 1852 zum Kaiser von Frankreich.

5. Gemeint sind rechte Liberale, die im Juni 1849 die Gothaer Partei gegründet hatten und im Interesse der Großbourgeoisie für die Vereinigung Deutschlands unter Führung Preußens, ohne Österreich, eintraten.

6. Gemeint sind Schlachten gegen Napoleon 1. 1813 und 1815.

7. Gemeint ist der Bürgerkrieg in den USA zwischen den ökonomisch und sozial fortschrittlichen Nordstaaten und den Sklavenhaltern der Südstaaten in den Jahren 1861 bis 1865.

8. Gemeint ist Jefferson Davis (1808-1889), Führer der Sklavenhalter des Südens der USA im Krieg gegen die Nordstaaten.

9. Cäsarismus ist eine nach Julius Caesar benannte Herrschaftsform, die, auf die Armee gestützt, zwischen den einander widerstreitenden Klassen beziehungsweise sozialen Schichten zu lavieren sucht. Damals zur Charakteristik der Herrschaftsform Napoleons III. und Otto v. Bismarcks verwandt.

 


Zuletzt aktualisiert am 11.10.2003