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Es fehlte bislang in der deutschen sozialdemokratischen Literatur an einer Schrift über die Stellung des jüdischen Sozialdemokraten zur nationalen Frage, wie sie seit dem letzten Jahrzehnte vom täglichen Leben einerseits, vom jüdischen Bürgertume anderseits aufgeworfen wird.
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Das sind dieselben Juden nicht mehr, die Marx als der „allgemein-europäischen kulturellen Entwicklung“ feindlich ansah.
Vor zehn Jahren noch konnte man die Zukunft der jüdischen Proletariermassen in Osteuropa nur grau in grau malen. Vor zehn Jahren. Diese kurze Spanne Zeit hat genügt, einen kaum glaublichen Aufschwung hervorzurufen. Und in derselben Zeit ist auch das jüdische mittlere und kleine Bürgertum zu selbsttätigem Leben erwacht und setzt die Welt durch das Streben nach einer nationalen Heimstätte in Staunen.
Hie jüdische Sozialdemokratie – hie Zionismus: lautet das vielstimmige Kriegsgeschrei.
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Die sozialdemokratische Literatur über die Judenfrage ist keineswegs klein, aber zerstreut.
Ich sehe meine Aufgabe vornehmlich darin, die weithin verstreuten Bausteine zu einem einheitlichen Baue zusammenzutragen.
Czernowitz im August 1905
Zuletzt aktualisiert am 21. April 2009