Paul Mattick


Der amerikanische Kapitalismus

Analyse eines Wirtschaftssystems

(November 1965)


Aus: Neue Politik, 10 Jg. Nr. 45, 6. November, S. 9-12; Nr. 46, 13. November, S. 7-9 & Nr. 47 20 November 1965, S. 8-9.
Transkription/HTML-Markierung: Thomas Schmidt für das Marxists’ Internet Archive.



Es gibt sowohl bürgerliche wie auch sozialistische Theorien, die eine Erklärung dafür geben, warum auf einer gewissen Entwicklungsstufe die Kapitalbildung dahin tendiert, die Kapitalertragsrate und damit auch die Akkumulationsrate herabzusetzen. Aber auch ungeachtet aller Theorien deuten alle verfügbaren statistischen Daten, obwohl sie unzulänglich und unvoll-ständig sind, auf eine beständig sinkende Rate der Kapitalbildung hin, wenn sie erst einmal eine gewisse Höhe erreicht hat. Was z. B. Amerika angeht, so hat man geschätzt[1], daß das Verhältnis der Netto-Kapitalbildung zum Nationaleinkommen von 14,6 vH in der Zeit von 1869-1888 auf 11,2 vH in der Zeit von 1909—1928 und auf 7,0 vH in den Jahren 1945—1955 abgesunken ist.

Geldanlage erfordert, daß weniger konsumiert als produziert wird; allgemein verständlich gesprochen, stellt sie die „Ersparnisse“ der Gesellschaft für kommende Notfälle dar. Eine genügende Zunahme an Produktion und Produktivität kann jedoch die Notwendigkeit von „Ersparnissen“ vermindern und die Rate der Kapitalbildung herabsetzen, während sich gleichzeitig der Konsum erhöht. „Logischerweise“ sollte ein solcher Stand der Dinge zu der glücklichen Kombination von weniger Arbeit und größerer sozialer Wohlfahrt führen. Tatsächlich jedoch führt er zu krisenhaften Verhältnissen und Arbeitslosigkeit. Der Grund für diese „unlogische“ Situation ist in der Natur des Kapitalismus selbst zu finden, die erfordert, daß Investierungen nicht im Hinblick auf die tatsächlichen sozialen Bedürfnisse vorgenommen werden, sondern zu dem Zweck, aus einem vorhandenen Kapital ein größeres zu machen. Löhne sind Produktionskosten und gehören damit auch zur Bestimmung der „Profitabilität“. Wettbewerb verlangt ein Minimum an Produktionskosten auf der Suche nach einem Profit-Maximum, um Existenz und Wachstum eines Unternehmens zu sichern. Unter solchen Bedingungen hängt die Ausdehnung der Produktion von der Kapitalanhäufung ab.

Kapitalisten sind weniger geneigt, unter Bedingungen ungenügender Gewinnmöglichkeit zu investieren, was die Möglichkeit direkten Geldverlustes in sich schließen würde. Wenn die Investierungen nachlassen, läßt auch die Produktion nach, aber nicht unbedingt im selben Maße, weil die materielle Produktion sich relativ unabhängig von der Höhe neuer Investierungen infolge technischer Neuerungen und Kapitalkonzentration erhöhen kann. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges hat sich die Produktivität der amerikanischen Arbeit, d. h. die Produktion pro Arbeitsstunde, mit einer jährlichen Durchschnittsrate von 3,5 vH erhöht, und das trotz verhältnismäßig niedriger Investitionen. Die Profite sind mit der Ausdehnung des Brutto-Nationalprodukts gestiegen, wenn auch in einem weit geringeren Tempo. Aber wenn die kapitalistische Wirtschaft aus sich heraus wachsen will, müssen die Gewinne mit wachsender Produktion zunehmen, denn wenn sie mit wachsender Produktion abnehmen, ist es witzlos, die letztere durch weitere Investierungen zu vergrößern. Es bleibt immer noch der Anreiz, die Arbeitsproduktivität durch Neuerungen, welche Kapitalkosten ebenso wie Arbeitskosten reduzieren, zu erhöhen, um Wettbewerbspositionen auf einem bestimmten, aber begrenzten Markt zu verstärken oder aufrechtzuerhalten. Dieser Prozeß beschleunigt die Kapitalkonzentration und vermindert die Gesamt-Rentabilität des ganzen Nationalkapitals, während er diejenige der größeren Korporationen sichert und erhöht. Er ist begleitet von wachsender Arbeitslosigkeit. Wenn neue Investierungen, gleich welcher Größe, nicht Gewinne abwerfen, die der damit verbundenen erhöhten Produktion angemessen sind, wird die durchschnittliche Kapitalertragsrate fallen und mehr oder weniger alle wirtschaftlichen Unternehmungen in Mitleidenschaft ziehen. Unter Laissez-faire-Bedingungen führten solche Situationen zu Krisen, d. h. zur Unterbrechung des Kapitalbildungsprozesses und zu weitgehender Arbeitslosigkeit. Depressionsperioden löschten viele Kapitalwerte aus, wobei sie die gesamte Kapitalstruktur änderten und früher oder später die Gewinnmöglichkeiten eines konzentrierteren und produktiveren Gesellschaftskapitals wiederherstellten, das bereit war, eine neue Phase der Expansion einzuleiten. Das war der Kapitalismus des traditionellen „Business-Zyklus“, aber sein Krisenmechanismus wurde unter den Bedingungen des zwanzigsten Jahrhunderts unhaltbar. Seit dem Ersten Weltkrieg hat es keine „automatische“ Markt-Expansion für die Kapitalproduktion gegeben. Die Große Depression von 1929 hat ihr Ende erst im Zweiten Weltkrieg gefunden. Obwohl sich die internationale Produktion seitdem erhöht hat, tat sie das nicht in genügendem Maße, um die Ausschaltung großzügiger Regierungsinterventionen im Marktmechanismus zu erlauben. Jede bedeutende Abnahme an Regierungsausgaben in der Nachkriegswelt führte zu wirtschaftlicher Schrumpfung, die erst durch die Wiederaufnahme und Verstärkung der Staatsausgaben beendet werden konnte. Es geschah in dieser Weise, daß das amerikanische Brutto-Nationalprodukt sich trotz ungenügender privater Investitionen zwischen 1929 und 1957 vervierfachte. Während sich die Produktion vervierfachte, stiegen die Staatsausgaben um das Zehnfache — von 10,2 Milliarden Dollar 1929 auf 110,1 Milliarden Dollar 1957. In der Nachkriegswelt hatten die Vereinigten Staaten von allen westlichen Nationen die niedrigste Investitionsrate im Verhältnis zur Gesamtproduktion. Aber die Produktion pro Arbeitsstunde war in Amerika höher als irgendwo sonst, weil hier eine schon vorher vorhandene größere Kapitaldecke weniger Arbeitern gegenüberstand. Aber die bedeutende Höhe des akkumulierten Kapitals im Verhältnis zu den von ihm beschäftigten Arbeitskräften drückt die Profitrate herab, die deshalb auch in Amerika niedriger ist als in anderen westlichen Nationen. Das erleichtert auch die Erklärung für die großen amerikanischen Investitionen in der europäischen Wirtschaft und somit auch, bis zu einem gewissen Grade, für das schnellere Wachstum der letzteren. Weil die Aussichten für größere Profite durch weitere Produktionsausweitung mittels zusätzlicher Investitionen in den USA ziemlich trübe sind, wird festgelegtes Kapital nur in dem Maße erhöht, das erforderlich ist, um die Wettbewerbsfähigkeit auf dem vorhandenen Markt aufrechtzuerhalten. Dazu genügen „interne Ersparnisse“, d. h. zurückbehaltene Profite und steuerbegünstigte Abschreibungen weitgehend. Wenn der Ausblick für eine lohnende Kapitalexpansion besser wäre, so würde die Industrie natürlich vom Kapitalmarkt einen größeren Gebrauch machen und so die Notwendigkeit für die Regierung, die Produktion mittels Staatsschulden anzukurbeln, verringern.

Weil die private Kapitalbildung ungenügend ist, um eine volle Ausnutzung der Produktiv-Möglichkeiten sicherzustellen, werden Steuergelder durch Regierungsaufträge in die Privatwirtschaft geschüttet, um das Aufkommen krisenhafter Verhältnisse zu vermeiden. Sieht man von den außergewöhnlichen kriegsbedingten amerikanischen Ausgaben ab, so sind die Regierungskäufe im Verhältnis zum Brutto-Nationalprodukt von 8,1 vH im Jahre 1929 auf 14,9 vH im Jahre 1940 und auf 19,8 vH im Jahre 1960 gestiegen. Was sich da an Kapitalbildung im letzten Jahrzehnt ergab, war weitgehend staatsfinanziert und geschah nicht, weil sie rentabel war, sondern weil die Verluste, die sie im Gefolge hatte, durch das Steuersystem auf die Gesamtheit der Gesellschaft verteilt und durch Defizit-Finanzierung noch auf lange Zeit ausgedehnt wurden.

Die Durchführbarkeit dieses Prozesses beruht im Grunde auf der Ausweitung des Kreditsystems. Auch die private Kapitalexpansion beruht auf der Kreditausweitung, aber hier geht die Expansion zurück mit der Abnahme der Profitmöglichkeit. Die Nachfrage wird durch Verbraucher-Kredite gestärkt, aber deren Ausmaß ist durch die tatsächliche Höhe des vorhandenen Einkommens begrenzt. Die Produktionserhöhung durch Regierungskäufe mit Steuergeldern kann, oder kann vielleicht auch nicht, die Gesamtproduktion erhöhen. Hohe Steuern können den Anreiz, noch weiter zu investieren, beeinträchtigen und die Gesamtproduktion schneller herabsinken lassen als Regierungskäufe sie erhöhen können. Durch Defizit-Finanzierung hingegen kann die Regierung die Produktion vergrößern auf Kosten einer wachsenden nationalen Verschuldung. Der Zinsendienst auf diese Schulden wird aus Steuergeldern bestritten. Aber da die Regierung alte Schulden tilgen kann, indem sie neue macht, kann die steigende Zunahme der nationalen Verschuldung und die damit verbundene Erhöhung des Steuersatzes im Verhältnis zum Nationaleinkommen ein so in die Länge gezogener Prozeß werden, daß er die Illusion erweckt, eine ständige Möglichkeit zu sein.

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Diese Illusion der „ständigen Möglichkeit“ stellt die Ideologie der gemischten Wirtschaft dar. Trotz aller Regierungsinterventionen stagniert die amerikanische Wirtschaft immer weiter. Selbst die optimistischste Interpretation des gegenwärtigen Standes der amerikanischen Wirtschaft gibt eine Arbeitslosenrate von 5,5 vH und 13 vH nicht ausgenutzter Fabrikationskapazität zu. Das ist keine wahre Feststellung der Tatsachen, aber man braucht sich gar nicht pessimistischeren Schätzungen zuzuwenden. Selbst die optimistischsten sind pessimistisch genug im Hinblick auf die Tatsache, daß nur eine beschleunigte private Kapitalexpansion den Abwärts-Trend des marktbestimmten Sektors der amerikanischen Wirtschaft abwenden kann.

In den Berechnungen über den Stand der Wirtschaft werden gewöhnlich marktbestimmte und staatlich-veranlaßte Produktion in einen Topf geworfen. Und von dieser Summierung werden Rückschlüsse auf die „Gesundheit“ der Wirtschaft gezogen. Aus diesem Blickwinkel heraus ist Kapitalbildung lediglich eine Vergrößerung des Vorrats an greifbaren Gütern, gleichgültig, ob sie kapitalschaffende, d. h. Gewinn abwerfende Produktionsmittel sind oder nicht. Aber der staatlich veranlaßte Teil der „Kapitalbildung“ fällt tatsächlich in die Sphäre des „Konsums“, wenn auch nicht in jene des sogenannten „Letztverbrauchers“. Denn die daraus stammende Produktion kommt nicht auf den Markt, sondern auf den Schrotthaufen der Rüstungen und anderer Überflüssigkeiten. Obwohl er für die von der Regierung ausgesuchten Unternehmen. profitbringend ist, erhöht er nicht die Rentabilität der nationalen Wirtschaft. Die „Verteidigungs“-Ausgaben machen in den Vereinigten Staaten ungefähr zehn Prozent der Gesamtproduktion aus; die Steuereinnahme als Ganzes beträgt ungefähr 25 Prozent des Brutto-Nationalproduktes. Obwohl keine andere westliche Nation soviel für „Verteidigung“ ausgibt, ist in den meisten von ihnen das Verhältnis der Steuern zum Nationaleinkommen höher als in Amerika. Es ist also nicht der Steuersatz, der Amerikas relative Stagnation gegenüber den westeuropäischen Nationen erklärt, obwohl das Privatkapital immer nach niedrigeren Steuern schreit und obwohl sogar niedrigere Steuern die Nachfrage auf dem privaten Markt erhöhen könnten. Die allgemein-gesellschaftliche Nachfrage setzt sich aus Konsum- und Produktionsgütern zusammen, und es sind die letzteren, welche in bezug auf die Beschleunigung die ersteren übertreffen müssen, um eine nutzbringende Kapitalbildung herbeizuführen. Unter den heutigen Bedingungen jedoch wird eine Zunahme der Rentabilität durch niedrigere Steuern, wenngleich sie auch zu einigen neuen Kapitalausgaben in besonderen Industrien führen kann, notwendigerweise die Produktion und Expansion in den durch Steuergelder unterstützten Industrien herabdrücken. Was dem einen gegeben wird, wird dem anderen genommen. Schließlich wird die Produktion gewisse Unterschiede aufweisen in der Qualität - aber nicht in der Quantität. Die durch Subsidien der Regierung geförderte Produktion besteht in der Hauptsache aus „Verteidigungs“-Ausgaben und „militärischer Kapitalbildung“. Diese Art von „Kapitalbildung“ lenkt Arbeitskraft, Material und Maschinerie zu jenen Produkten ab, die politisch-militärischen Funktionen diesen. Wenn von ihnen kein Gebrauch gemacht wird, haben sie überhaupt keine Funktion. Solche „Kapitalbildung“ dient nicht der Vermehrung des gewinnbringenden Kapitals noch der allgemeinen Wohlfahrt, wie es andere öffentliche Vorhaben wie der Bau von Schulen, Parks, Straßen usw. tun würden. Durch alle diese Maßnahmen werden Arbeitskräfte beschäftigt und den Eigentümern der Produktionsmittel die üblichen Profite gewährt, aber nicht über den Markt, sondern durch die Verteilung von durch Steuern erhobenen und geborgten Geldern. Diese Kapitalien werden dem privaten Sektor der Wirtschaft entzogen. Auf lange Sicht werden diese öffentlichen Ausgaben begrenzt durch die Rentabilität des Privatkapitals, und sie können nicht größer sein, als es seine Rentabilität erlaubt. Staatsausgaben bis zu jenem Punkt zu erhöhen, wo sie die Rentabilität des Privatkapitals zerstören würden, wäre selbstmörderisch, es sei denn natürlich, die Regierung wäre bereit, die Industrie zu nationalisieren und der Marktwirtschaft insgesamt ein Ende zu bereiten.

Wie auch manchen anderen Orts bestehen in den Vereinigten Staaten zwei größere Schulen des „ökonomischen Denkens“. Während beide das Wachstum der Wirtschaft befürworten, sieht

die eine das besser durch Privatinitiative erreicht, die andere durch mehr Regierungskontrollen. Keynes-

Anhänger, die aus Regierungsämtern ausgeschieden sind, befürworten zunehmend nützliche öffentliche Vorhaben durch größere Staatsausgaben und eine allgemeine Anhebung des Lebensstandards, bis Vollbeschäftigung und volle Ausnutzung der Produktiv-Kapazität erreicht ist, selbst wenn das staatliches Eingreifen in keinem Maße bedeuten würde, wie es sonst nur unter Kriegsbedingungen üblich ist. Keynes-Anhänger, die noch in Regierungsämtern sitzen, bekennen sich zum selben Ziel, aber hoffen auf Verwirklichung durch weniger drastische Maßnahmen, d. h. durch eine Staatspolitik, welche die „private enterprise“-Wirtschaft eher stärkt als schwächt. Die „radikalen“ Keynes-Anhänger halten anscheinend die Regierung für eine unabhängige und neutrale Kraft, die lediglich auf die Wohlfahrt der Gesellschaft bedacht ist und die Fähigkeit besitzt, jede Maßnahme zu ergreifen, die diesem Zwecke dient. Tatsächlich hat die Regierung natürlich nicht die Absicht, die sozialen Beziehungen zu ändern, und sie wird deshalb nicht denjenigen Grad der „Sozialisierung“ herbeiführen, der notwendig wäre, um den Traum der „radikalen“ Keynes-Anhänger wirklich werden zu lassen.

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In den großen Korporationen hat das amerikanische Kapital einen Grad der Konzentration erreicht, der die Existenz der Gesamtwirtschaft von der Erhaltung und dem Wachstum dieser Konzerne abhängig macht. Ungefähr zwei Drittel aller wirtschaftlich produktiven Vermögen (abgesehen von der Landwirtschaft) sind im Besitz einer Gruppe von nicht mehr als 500 Korporationen[2]. Ein wirtschaftlicher Fehlschlag dieses hochkonzentrierten Kapitals, das die große Masse der arbeitenden Bevölkerung beschäftigt, würde geradezu ein nationales Desaster bedeuten. Seine Macht ist enorm; aber wenn seine Macht geringer oder gefährdet wäre, müßte sie durch die Regierung gestützt werden, um einen wirtschaftlichen Zusammenbruch zu vermeiden.

Es war genau der Korporations-Charakter des amerikanischen Kapitalismus, der ihm den Namen „Volkskapitalismus“ eingebracht hat. Dieser neue Typ des Kapitalismus ist angeblich mehr auf das öffentliche Interesse als auf Profitmöglichkeiten bedacht. Die „Scheidung“ zwischen Eigentümern und Managern, durch weite Streuung des Aktienbesitzes, ordnet angeblich das Profit-Motiv dem öffentlichen Wohl unter. Tatsächlich ist natürlich das genaue Gegenteil der Fall. Die Gesamtheit der Nationalwirtschaft wird in den Dienst der Profitfähigkeit der großen Konzerne gestellt. Während rund 15 Millionen Amerikaner einige Aktien besitzen, ist diese Tatsache bedeutungslos, seitdem der Aktienbesitz konzentrierter ist als jemals[3]. Nur zwei Prozent aller Aktienbesitzer kontrollieren ungefähr 58 Prozent der normalen Aktien, und ein Prozent der Vorzugsaktien-Besitzer kontrollieren 46 Prozent aller Vorzugsaktien. Was die Manager angeht, sind sie als Aktienbesitzer selbst Millionäre und auf die Profit-Erfordernisse des „big business“ bedacht, das immer noch in den Händen solcher Multimillionäre ist wie Getty, Mellon, Kirby, Hunt, Ford, Watton, Fairchild , den Rockefellers, duPonts, Kennedys usw. Es geschieht auf dem Wege der mit der Administration ausgemachten Preise („administered prices“) und den Regierungssubsidien, daß „big business“ die Gewinne, die in anderen Sphären und Produktionsbranchen gemacht worden sind, in die eigenen Kanäle leitet. Die „Einkommenspolitik“ der Regierung, getarnt als „monetäre und fiskale“ Politik, ist Konzern-Politik. In Wirklichkeit beherrschen die corporations die Regierung. In diesem Sinne ist die traditionelle Trennungslinie zwischen dem, was privat und was öffentlich ist, etwas verwischt, da ein immer wachsender Teil des freien Unternehmertums mit öffentlichen Geldern finanziert wird. Regierungskontrolle über Nationaleinkommen und seine Verteilung ist Kontrolle im Interesse von big business, von dessen Weiterexistenz das Leben des kapitalistischen Systems selbst abhängt.

Die Nutzbarmachung öffentlicher Gelder durch Privatunternehmen und die Mitbestimmung über einen Teil der Produktion durch Regierung und Privatwirtschaft verflechten sich in einer unauflöslichen Weise[4]. Weil ein so großer Teil der staatlich veranlaßten Produktion den angeblichen „Verteidigungs“-Bedürfnissen der Nation dient, tritt das Militär als dritter Partner bei der Entscheidung über die Verfügung öffentlicher Gelder in Erscheinung — nicht nur in der militärischen, sondern auch in der industriellen Sphäre. Der „militärisch-industrielle Komplex“ spiegelt sich in den Spitzenstellungen in Industrie und Geschäftswelt wider, die weitgehend durch ehemalige Berufs-Militärs besetzt sind. Deren Interessen liegen alle, genau wie jene der Regierung und der Privatwirtschaft, in der Verewigung der vorherrschenden Konzern-Struktur der Wirtschaft und ihrer fortgesetzten Profitfähigkeit unter Bedingungen relativer Kapitalstagnation.

Diese Situation läßt nur eine „Einkommenspolitik“ zu, die den spezifischen Bedürfnissen des politisch-ökonomischen Kapitals und seiner Machtstruktur dient. Aber während die Manipulation der Wirtschaft durch die Regierung die Existenz des herrschenden Kapitals sicherstellt, vermehrt sie die Unsicherheit des Kapitals im allgemeinen. Diejenigen Wirtschaftszweige, die aus der „Einkommenspolitik“ der Regierung keinerlei Nutzen ziehen und nach der Natur der Dinge gar nicht fähig sind, die Kapitalkonzentration als solche anzugreifen, greifen stattdessen die „Einkommenspolitik“ der Regierung an. So ist es möglich, einen beträchtlichen Teil der Geschäftswelt unter der Ideologie eines wirtschaftlichen „Konservativismus“ zu sammeln, d. h. hinter Steuerermäßigungen und einem ausgeglichenen Staatshaushalt. Aber da es, selbst aus dieser Sicht heraus, nicht möglich ist, die „Verteidigungs“-Ausgaben zu beschneiden, sollen alle staatlichen Einsparungen auf Kosten öffentlicher Vorhaben und anderer Wohlfahrtsmaßnahmen vorgenommen werden, in der Erwartung, daß ein unerwartetes Elend die vorherrschende Lohnhöhe herabdrücken und die Profitfähigkeit des Kapitals erhöhen wird.

Diese Stellung spiegelt die Interessen einiger Wirtschaftszweige wider; das gilt auch für die gegenteilige Stellung, d. h. die Akzeptierung der Ausgabenpolitik der Regierung. In beiden Fällen stellen natürlich die speziell Interessierten ihre Sache als eine soziale Notwendigkeit dar und beschmücken sie mit einer allgemeinen Philosophie, die alle politischen Streitfragen des Tages umfaßt. Auf diese Weise erscheint der amerikanische Kapitalismus in einen liberalen und einen konservativen, einen fortschrittlichen und einen reaktionären Flügel gespalten, obwohl die objektiven Gegebenheiten für beide eine mögliche Änderung der Wirtschaftspolitik einschränken. Obgleich die Finanzpolitik nicht ideologisch bestimmt ist, spielt sie doch eine politische Rolle, da sie verschiedene soziale Gruppen verschiedenartig berührt. Eine Produktionszunahme durch Regierungsaufträge bringt nur gewissen sozialen Schichten Nutzen, und selbst in diesen Schichten ist der Kampf um Regierungsaufträge teilweise ein politischer. Nichtsubventionierte Unternehmen sind nicht geneigt, Subventionierung auf dem Wege der Besteuerung und Defizit-Finanzierung zu bejahen, welch letztere ja nur eine hinauszögernde Form der Besteuerung ist. Aber selbst die Nutznießer der Regierungsaufträge fordern niedrigere Steuern und größere Abschreibungssätze, um ihre staatlich abgesicherten Profite zu erhöhen

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Trotz all der „Fortschrittlichkeit“ der demokratischen Administrationen seit den Tagen des Rooseveltschen New Deal bis heute hat die „Einkommenspolitik“ nichts grundlegend an der Verteilung des sozialen Reichtums geändert. Es hat Verschiebungen innerhalb der Schicht mit hohem Einkommen gegeben, aber nicht zwischen den hohen und den niedrigen Einkommen.[5] Löhne und Profite sind dank der immer noch schneller zunehmenden Arbeitsproduktivität gestiegen, aber die klassenmäßige Verteilung des Nationaleinkommens bleibt so, wie sie war. Der hohe Grad der „Prosperität“ beruhte teilweise auf der schnell wachsenden nationalen Verschuldung während des Krieges und nach ihm und auf der außergewöhnlichen Position Amerikas gegenüber seinen vom Kriege heimgesuchten Wettbewerbern. Der so erreichte Lebensstandard kann nicht leicht ungeschehen gemacht werden. Er kann indessen nur gehalten werden durch eine beständige Zunahme der Produktivität, die ohne entsprechende Expansion von Kapital und Märkten die Arbeitslosenzahl erhöhen muß und damit auch die Notwendigkeit für die Regierung, Arbeit durch Subventionen zu beschaffen.

Die Zunahme der Produktivität unter den Bedingungen relativer Kapitalstagnation hat Verhältnisse des „Überflusses“ ebenso wie sozialen Elends geschaffen. Gewiß, das Elend ist bezogen auf den gewohnten Lebensstandard und bedeutet noch nicht Existenzbedingungen des Verhungerns. Es wird heute als ein bedauerliches Versehen beschönigt, das korrigiert werden kann mittels einer kleinen „Armuts-Industrie“, was reichen Mitgliedern der Gesellschaft einige neue Regierungsstipendien verschafft, um nach den Ursachen und Beseitigungsmöglichkeiten dieser unglücklichen Situation zu forschen. Immerhin zieht sie mehr als 40 Millionen Menschen und fast die gesamte Negerbevölkerung in Mitleidenschaft. Technischer Fortschritt ohne genügende Kapitalexpansion beseitigt Arbeitsplätze, und eine sich in die Länge ziehende Arbeitslosigkeit schafft eine Überbevölkerung, die, wenn sie groß genug geworden ist, sich nicht selbst überlassen bleiben kann, sondern in der einen oder anderen Weise aus dem Überfluß-Produkt ernährt werden muß, auf welchem der „Reichtum“ beruht.

Der „Reichtum“ der amerikanischen Wirtschaft ist von innen und außen her bedroht. Es wird angenommen, daß die gegenwärtige Höhe der Produktion und Ertragsfähigkeit, die bis zu einem gewissen Grade auf einer öffentlichen und privaten Gesamtverschuldung von über einer Billion Dollar beruht, nicht nur aufrechterhalten, sondern noch genügend nach oben erweitert werden kann, um die schädlichen Wirkungen der Schuldenlast zu neutralisieren und das wirtschaftliche Wachstum zu beschleunigen. Im Innern indessen reicht die Nachfrage nicht an das tatsächliche Angebot heran, gar nicht zu sprechen von dem potentiellen Angebot für den Fall, daß die vorhandenen Produktivmittel voll ausgenutzt würden. Theoretisch könnte die innere „Nachfrage“ erhöht werden durch Beseitigung der Armut und die Ausdehnung öffentlicher Vorhaben — vorausgesetzt natürlich, daß die Wirtschaft nicht kapitalistisch wäre, sondern es sich um eine Planwirtschaft handelte, die sich mehr um soziale Notwendigkeiten als um die Rentabilität der Privatwirtschaft kümmern würde. Wie die Dinge heute jedoch liegen, kann die „Nachfrage“ in einem ins Gewicht fallenden Maße nur durch eine „Außer-Markt-Produktion“ erhöht werden, d. h. durch Ableitung eines Teils der Produktion in „Unternehmen“, die mit dem Privatkapital nicht in Wettbewerb stehen, wie etwa „Verteidigungs“-Einrichtungen, Weltraumforschung und das Verschwenden von Geldern für Projekte, die kein Kapitalist mangels Rentabilität auch nur anrühren würde. Für die Regierung bedeutet das Eindringen in die wirtschaftliche Sphäre der gewinnabwerfenden Produktion nicht nur die Austrocknung von Steuerquellen, sondern auch die Verkleinerung des privaten Wirtschaftssektors. Es bedürfte schon anderer sozialer Institutionen als jener, die für das gegenwärtige Amerika charakteristisch sind. Dementsprechend ist die Johnson-Administration, ähnlich wie diejenigen, die ihr vorangegangen sind, um die „soziale Wohlfahrt“ besorgt, indem sie die private Kapitalexpansion begünstigt. Ihr Steuerprogramm versucht das Gewicht von der Ausdehnung der Staatsausgaben auf die Unterstützung der privaten Verbrauchernachfrage und der Geschäftsinvestierungen zu verlegen. Die kürzlich in Kraft gesetzte Steuerherabsetzung um 11 Milliarden Dollar soll „die amerikanischen Geschäftsleute, Investoren und Verbraucher dazu bringen, daß sie ihre größeren Einkommen in der Privatwirtschaft arbeiten lassen, um die Produktion, die Investitionen und die Zahl der Arbeitsplätze auszudehnen“.[6] Indes war die Steuerherabsetzung verbunden mit einem neuen Defizit und einem Antrag der Regierung, daß die vorgeschriebene Höchstgrenze der nationalen Verschuldung heraufgesetzt werde. Steuerherabsetzungen, die mit größerer Defizitfinanzierung verbunden sind, laufen lediglich darauf hinaus, daß einige der staatlichen Steueranforderungen zeitlich hinausgeschoben werden. Obwohl sie im Augenblick die Gewinne (nach Abzug der Steuern) erhöhen, werden sie zu späterer Zeit die Rentabilität des Kapitals herabsetzen, es sei denn natürlich, daß die private Kapitalbildung inzwischen derartige Proportionen annimmt, daß aus der absoluten Zunahme der öffentlichen Verschuldung eine relative Abnahme wird. Auf jeden Fall ist Defizit-Finanzierung kein Ersatz für die Rentabilität, auf der die private Kapitalbildung beruht. Abgesehen von den schon gültigen Steuerkürzungen, um die Privatwirtschaft zu unterstützen, hat die Johnson-Administration eine weitere Erleichterung der Abschreibungsvorschriften angekündigt, um die Rentabilität der Privatwirtschaft noch mehr zu erhöhen. Ihre große Sorge um die Wohlfahrt des Kapitals fand auch Ausdruck in Präsident Johnsons Wunsch, mit allen Staatsunternehmen Schluß zu machen, die in der einen oder anderen Weise mit dem „private enterprise“ konkurrieren, ein Wunsch, der, wie er sagte, „nicht eine Angelegenheit der Wirtschaft, sondern eine entscheidende Prinzipienfrage“ sei.[7]. Der Economic Report des Präsidenten an den Kongreß für das Jahr 1965 wurde denn auch in weiten Geschäftskreisen als Anzeichen einer klaren Entwicklung in Richtung einer ausgesprochenen Pro-business-Haltung, verbunden mit einer stärkeren Betonung des free enterprise und des Wettbewerbs-Marktes in der Bereitstellung von Mitteln „gepriesen“.[8]

Staatliche Unterstützung der gesamten privaten Kapitalakkumulation schließt natürlich in sich eine relative Abnahme der staatlich veranlaßten Produktion und der Regierungsausgaben im allgemeinen. Die Geschäftswelt sieht allerdings noch nicht, wie eine ins Auge gefaßte Abschaffung „überflüssiger Regierungsausgaben“ genügen könnte, um die Ausgaben so weit herabzusetzen, daß das staatliche Wohlfahrtsprogramm durchgeführt werden könnte, ohne die wirtschaftlichen Absichten der Regierung zu beeinträchtigen. Obwohl es klar ist, so wird gesagt, „daß die Ansichten der Administration über einige grundlegende politische Fragen mit denen der Geschäftswelt übereinstimmen, besteht aber eine ähnliche Übereinstimmung offensichtlich nicht hinsichtlich vieler Regierungsmaßnahmen einer strenger bestimmten Wohlfahrtsnatur, wie Bundeshilfe für Bildungszwecke, ärztliche Betreuung („medicare“) und Erneuerung des städtischen Lebens. Programme für regionale Entwicklung wie im Falle Appalachia scheinen kaum wirtschaftlich berechtigt zu sein. Einige staatliche Kreditprogramme sind weit über ihren ursprünglichen Zweck hinausgegangen. Beunruhigend erscheint auch vielen Leuten die fortgesetzte Ausdehnung der Regierungsermächtigung, Mindestlöhne festzusetzen“.[9] Aber diese Ermahnung an die Regierung, daß man nicht gleichzeitig eine größere soziale Wohlfahrt und eine größere private Kapitalbildung haben kann, ist überflüssig angesichts dessen, wie unbedeutend die tatsächlichen sozialen Maßnahmen im Verhältnis zu den sozialen Notwendigkeiten sind, Jedenfalls kommt man den letzteren nur unter dem Druck des Zwanges nach, und insofern sind sie nicht umstritten.

Von außen her sieht sich der amerikanische „Reichtum“ bedroht durch die ausländische Konkurrenz, da ein vorher bestehender Produktivitäts-Unterschied zwischen den verschiedenen entwickelten Wirtschaften sich immer mehr verkleinert. Die Kapitalexpansion kann nicht an nationalen Grenzen haltmachen, sondern erfordert ausländische Märkte und Bezugsquellen. Der Zwang zu einer Ausdehnung nach außen ist um so größer, als sich der innere Markt verkleinert im Verhältnis zu der großen Masse des akkumulierten Kapitals und der größeren Produktivität, mit der es verbunden ist. Aber während die Notwendigkeit für Amerika immer drängender wird, sich nach außen auszudehnen, werden die Erfolgsaussichten dafür immer geringer. Die Wettbewerbsfähigkeit muß aufrechterhalten werden selbst unter Bedingungen ungenügender Nachfrage, oder besser gesagt, wegen dieser Bedingungen.

Sowohl aus inneren wie äußeren Gründen muß die verhältnismäßig stagnierende amerikanische Wirtschaft ständig die Leistungsfähigkeit ihres Produktiv-Apparates steigern, obwohl immer weniger vom Gesamtkapital produktiv angelegt werden kann. Die Arbeitslosigkeit muß wachsen und mit ihr die Verarmung weiterer Schichten der Bevölkerung. Bis jetzt ist es möglich gewesen, genügende Profite aus der Gesamtproduktion herauszuziehen, um jene Produktionshöhe aufrechtzuerhalten, welche für die Mehrheit der Bevölkerung einen Lebensstandard sicherte, der höher ist als in anderen Nationen, und damit die fortschreitende Verarmung einer wachsenden Minderheit zu ignorieren. Aber dieser glückliche Zustand scheint sich dem Ende zuzuneigen, wie die wachsende soziale Unruhe beweist, welche die politische Szene belebt.

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Diesem pessimistischen Ausblick mag gegenübergetreten werden mit dem Hinweis auf die europäischen Wirtschaften, die, im Unterschied zur amerikanischen Erfahrung, sich ziemlich hoher Kapitalexpansions-Raten erfreuten. Was in Europa möglich war, sollte auch in den Vereinigten Staaten möglich sein. Die speziellen Wachstumsraten der westeuropäischen Nationen während des letzten Jahrzehnts waren jedoch auf besondere Bedingungen zurückzuführen, die im Krieg ihre Ursache hatten. Zur Verhinderung eines totalen Zusammenbruchs der europäischen Marktwirtschaft am Ende des Zweiten Weltkrieges bedurfte es nicht nur amerikanischer Hilfe, sondern auch außerordentlicher Regierungskontrollen, um wieder eine schnelle Kapitalbildung in den europäischen Wirtschaften zu ermöglichen. Direkt und indirekt, auf dem Wege der Inflation und Defizit-Finanzierung, zwangen die europäischen Regierungen Kapital und Arbeit, die Bedingungen schneller Kapitalbildung auf Kosten der Löhne und anderer verfügbarer Einkommen zu akzeptieren, damit die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Länder, von der ihre Existenz abhängt, wiederhergestellt würde. Gewiß, die speziellen Wachstumsraten waren auch zurückzuführen auf eine bewußt betriebene Wirtschaftspolitik mit dem Ziel, die Entwicklung voranzutreiben, wie das teilweise Niederreißen der innereuropäischen Zollmauern, Spezialisierung und Fusionen innerhalb des Gemeinsamen Marktes und eine öffentliche und private Kreditpolitik, die sich einzubilden scheint, daß die Akkumulation von Schulden gleichbedeutend sei mit der Akkumulation von Kapital.

Während der Krieg einen großen Teil des europäischen Kapitals, sowohl im wirtschaftlichen wie im physischen Sinne, zerstörte, dehnte sich der amerikanische Kapitalismus trotz und wegen des Krieges aus. Bei Kriegsende übertraf Amerikas Produktiv-Kapazität die vorhandene Markt-Nachfrage. Während die europäischen Wirtschaften begannen, auf Kosten des Verbrauches wieder Kapital zu sammeln, würde eine weitere Expansion der amerikanischen Wirtschaft nur zu einer Vergrößerung der ungenutzten Kapazität geführt haben. Nicht einmal die Nachahmung der Kriegsbedingungen während der Friedenszeit durch die Rüstungsproduktion konnten Amerika in den Stand setzen, seine Produktiv-Mittel voll auszunutzen. Während die europäischen Wirtschaften Steuer- und monetäre Politik dazu benutzten, um die Akkumulation von Produktiv-Kapital zu fördern, benutzten die Vereinigten Staaten diese Politik dazu, überflüssige Produktion zu subventionieren. Wirkliche kapitalistische Prosperität hängt von einer beschleunigten Rate der Kapitelexpansion ab, denn es ist nur eine solche Rate die eine genügend große Gesamt-Marktnachfrage schafft, um alle, oder fast alle Produktiv-Mittel auszunutzen. In den Vereinigten Staaten hingegen ist die Produktiv-Kapazität im Verhältnis zum angehäuften Kapital von der Art, daß ihre weitere Expansion seine Rentabilität herabsetzen würde, es sei denn natürlich, es könnten außeramerikanische Märkte gefunden werden, die groß genug wären, die Profite aus einem größeren Kapital zu realisieren. Nach früheren Erfahrungen zu urteilen, sind jedoch die europäischen Vorteile in bezug auf die Kapitalbildung offensichtlich nur vorübergehend. Weil der Wachstumsprozeß selbst die Wachstumsraten herabdrückt, ist es höchst wahrscheinlich, daß die europäischen Wirtschaften sich wieder einer relativen Kapitalstagnation nähern werden, wie sie heute Amerika charakterisiert. Es ist sehr viel wahrscheinlicher, daß die amerikanischen Verhältnisse die Zukunft der europäischen Wirtschaften andeuten, als daß umgekehrt die letzten europäischen Erfahrungen sich in den Vereinigten Staaten wiederholen.

Sowohl die Nationen Europas wie auch Amerikas stellen gemischte Wirtschaften dar, obgleich die „Mischung“ unter ihnen differiert. In Westeuropa z. B. kontrollieren die Regierungen Zwischen 40 und 60 Prozent aller Investierungs-Vorhaben; die amerikanische Regierung kontrolliert ungefähr dreißig Prozent. Weil Amerika noch die reichste kapitalistische Nation ist, ist sie auch die am wenigsten „regulierte“. Dort ist noch Raum vorhanden für weitere Regierungsinterventionen in der privaten Unternehmer-Wirtschaft, sollten sich die Verhältnisse verschlechtern. Wachsende Arbeitslosigkeit und in ihrem Gefolge soziales Elend wird die Regierung zu neuen und größeren Anstrengungen zwingen, die Produktion anzureizen, um ein gewisses Maß von sozialem Frieden aufrechtzuerhalten. Sie muß nicht nur die Stabilität der größeren Korporationen garantieren, sondern auch eine wachsend unproduktive Bevölkerung unterstützen. Um das zu erreichen, muß die Rentabilität der Nationalwirtschaft schneller wachsen als die unrentablen Ausgaben der Regierung. Aber alle Versuche, die Rentabilität des Kapitals zu erhöhen, setzt weitere Arbeitskräfte frei, was wiederum die Regierung zwingt, ihre Steuereinnahmen und Schuldenaufnahme zu erhöhen, um mit den sozialen Folgen einer wachsenden Produktivität bei relativer Kapitalstagnation fertig zu werden.

 Es ist dieser „Circulus vitiosus“, der allen wirtschaftlichen und politischen Spannungen im heutigen Amerika zugrunde liegt, die nicht nur im Inneren schärfere Auseinandersetzungen, sondern auch eine aggressivere Haltung in der Weltpolitik herbeiführen. Auf nationaler wie auch internationaler Ebene werden Versuche unternommen, um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, indem man wieder die Bedingungen für eine beschleunigte Kapitalexpansion schafft. Im Innern bedeutet das einen Versuch, das Wachstum des sogenannten „öffentlichen Sektors“ der Wirtschaft zugunsten eines schnelleren Wachstums des „privaten Sektors“ aufzuhalten. Nach außen bedeutet es den Versuch, die Ausdehnung staatlich kontrollierter Wirtschaftssysteme aufzuhalten und die amerikanische Beherrschung des Weltmarktes zu erhalten.

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In früheren Zeiten hat die Krise immer auf dem Höhepunkt einer Prosperitätsperiode eingesetzt. Der „Reichtum“ der Prosperität hat sich lediglich als Vorbedingung für das Elend einer Depressionsperiode herausgestellt. Aber die Depressionsperiode war dadurch, daß sie zahllose Kapitalwerte zerstörte und ein notwendiges Gleichgewicht zwischen Rentabilität und Akkumulation wiederherstellte, gleichermaßen eine Vorbedingung für einen neuen Aufschwung der Kapitalproduktion. Die Zügellosigkeit der imperialistischen Konkurrenz hat aus den großen Wirtschaftskrisen des 20. Jahrhunderts weltweite Kriege gemacht, und die durch Krieg verursachte Zerstörung gab Raum für neue Perioden der Kapitalexpansion.

Die gefährlichen Krämpfe der „Großen Depression“ führten ebenso wie die kritische Situation während des folgenden Krieges zu weitgehenden staatlichen Interventionen in der Marktwirtschaft und zu dem Versuch, den Wirtschafts-Zyklus in der Nachkriegswelt zu kontrollieren. Das erwies sich als möglich bis zu dem Grade, daß die staatlich veranlaßte überflüssige Produktion die Abnahme der marktbestimmten Produktion wieder wettmachte. Das hatte indessen die Folge, daß die Arbeitsproduktivität immer weiter erhöht werden mußte, um die Rentabilität des Systems als ganzem aufrechtzuerhalten. Unter der Bürde der unrentablen Produktion mußte der gewinnbringend arbeitende Teil der Wirtschaft seine Leistungsfähigkeit erhöhen, ohne Rücksicht darauf, ob es hm möglich oder unmöglich war, seine eigene Wachstumsrate zu erhöhen, je niedriger die Akkumulationsrate ist, und je größer der Zwang zu staatlich veranlaßter Produktion und Nachfrage, desto mehr wird das Kapital dazu getrieben, seine ökonomische '„Effizienz“ durch technische Mittel zu erhöhen.

Jeder technische Fortschritt setzt Arbeitskräfte frei. Aber die so freigesetzte Arbeitskraft kann unter Bedingungen schneller Kapitalexpansion eine neue Beschäftigung finden. Wenn die Wachstumsrate gering ist, erzeugt der technische Fortschritt Arbeitslosigkeit. Wenn darüber hinaus die Rate der technischen Entwicklung ungewöhnlich hoch ist, wie es gegenwärtig infolge Automation“ und „Computers“ der all ist, muß die Rate der Kapitalakkumulation noch ungewöhnlicher sein, um den Verlust an Arbeitsplätzen wieder wettzumachen. Unter den vorherrschenden Bedingungen relativer Kapitalstagnation muß die technische Entwicklung — und tatsächlich tut sie es auch — die Zahl der Arbeitslosen erhöhen. Aber das wird nicht die technische Entwicklung aufhalten. Sie wird weitergehen nicht nur wegen des Druckes inländischer und ausländischer Konkurrenz, sondern einfach um die Abnahme der Rentabilität aufzuhalten, welche ungenügende Kapitalexpansion begleitet.

Weil die technische Entwicklung in allen kapitalistisch fortgeschrittenen Ländern stattfindet, wird sie nicht zur Expansion einer besonderen kapitalistischen Nation auf Kosten anderer Nationen führen, ausgenommen natürlich infolge Zerstörung einer nationalen Industrie durch Krieg. Solange es keinen Krieg gibt, wird sie lediglich die internationale Konkurrenz intensivieren. Indessen werden sich die Produktionskosten verringern, d. h. es Werden mehr Produkte bei geringeren Arbeits- und Kapitalkosten hergestellt werden. Ohne dies wäre technische Entwicklung sinnlos. Die größere Produktivität kapitalistisch nutzen, heißt, sie auf dem Wege der Marktbeziehungen rentabler machen. Die Verbilligung der Waren verstärkt die Nachfrage nach ihnen, vorausgesetzt natürlich, daß die vorhandene Gesamtnachfrage ungefähr an das Gesamtangebot heranreicht, was nur unter den Bedingungen einer beschleunigten Kapitalexpansion vorkommen kann. Wo keine Kaufkraft vorhanden ist, bedeutet die Waren-Verbilligung nur sehr wenig. Die potentielle Rentabilität, die in dem verbesserten Produktionsprozeß gewonnen wird, geht durch die Unmöglichkeit, im Markt-Prozeß Profite zu realisieren, wieder verloren. Je produktiver das kapitalistische System wird, desto größer ist sein Bedürfnis nach Expansion, als Vorbedingung für eine Gesamtnachfrage, welche die gewonnene Produktivität in zusätzliches Kapital verwandelt.

Es ist die eigene Vergangenheit des Kapitalismus, welche ihn daran hindert, eine Zukunft zu haben. Weil die Akkumulation des Kapitals gleichzeitig ein Konzentrationsprozeß ist, hat sie nur einen kleinen Teil der Welt bereichert, und von diesem nur ein Segment der Bevölkerung. Gerade durch ihre Expansion jedoch setzt sie Arbeitskraft frei und vermehrt die Zahl der Handlanger, nicht nur in den eigentlichen kapitalistischen Ländern, sondern ganz allgemein. Aber auch so ändert sie das Verhältnis von Kapital und Arbeit, weil das Kapital relativ schneller wächst als die von ihm beschäftigte Arbeitskraft, obwohl beide im absoluten Sinne wachsen. Das absolute Wachstum verschleiert die relative Abnahme, und das um so erfolgreicher, als die relative Abnahme nicht in irgendeiner besonderen kapitalistischen Nation sichtbar wird, sondern nur im Hinblick auf die Weltwirtschaft. Bei dieser Entwicklung wird immer weniger Arbeitskraft, im Verhältnis zum vorhandenen Kapital, kapitalistisch genutzt. Das bedeutet natürlich, daß ein immer geringerer Teil der Weltbevölkerung zu industriellen Lohnarbeitern wird. Mit anderen Worten, die Akkumulation des Kapitals und seine Konzentration verhindert die kapitalistische Entwicklung der Weltproduktion.

Den unterentwickelten Teil der Welt zu kapitalisieren ist nur möglich im Gegensatz zu den kapitalreichen Nationen. Sonst würden seine weitere Existenz und sein Abstieg durch Marktbedingungen bestimmt werden, die ihrerseits wieder durch die spezifischen Bedürfnisse der kapitalistisch fortgeschrittenen Nationen bestimmt werden. Ohne irgendwie tiefer in diese ziemlich komplexe Materie einzusteigen, kann man vernünftigerweise annehmen, besonders im Hinblick ,auf die Erfahrungen des letzten Jahrzehntes, daß die Fähigkeit des Kapitalismus, sich nach außen auszudehnen, ebenso begrenzt ist wie seine innere Expansion. Kurz, jede weitere Zunahme seiner Produktivität wird nicht von einer entsprechenden Zunahme der Rentabilität begleitet werden, sondern eher von deren weiterer Abnahme. Bei diesem Punkte natürlich, wo weitere technische Entwicklung die Profitrate des Kapitals herabsetzt, wird er an sein Ende gelangen. Das Ende ist nicht kurz bevorstehend, weil es Zeit braucht, bis die Extra-Profite, die durch die Einführung technischer Neuerungen gewonnen wurden, in der wettbewerbsbestimmten Durchschnitts-Profitrate verschwindet. Genauso wie das kapitalistische System nicht fähig ist, die Welt zu industrialisieren, ist es unfähig, die Technik über jenen Punkt hinauszubringen, wo sie aufhört, profitabel zu sein. Die Forderung nach sozialer Anerkennung der Konsequenzen ständiger technischer Entwicklung kann sich nicht durchsetzen innerhalb der sozialen Beziehungen kapitalistischer Produktion. Eine Produktionszunahme durch fortschreitende Abschaffung der Arbeit wäre natürlich eine kolossale Wohltat; sie würde nicht nur die Beseitigung der Armut „inmitten der Fülle“ gestatten, sondern auch eine schnelle Umformung des unterentwickelten Teiles der Welt durch eine Hilfe, die von den entwickelten Nationen zur Verfügung gestellt würde. Kapitalistisch jedoch erscheint der tatsächliche und potentielle „Überfluß“ als Knappheit und Abnahme der Rentabilität. Und diese Rentabilität kann (nicht erhöht werden, indem man „Dinge weggibt“, sei es zu Hause oder im Ausland. Was für den Verkauf produziert wurde, aber frei weggegeben wird, setzt in entsprechendem Maß die Kapitalertragsrate herab. Aber es ist diese Rate, auf der alles kapitalistische Denken und Entscheiden beruht. Menschen, die ernsthaft die gegebenen technischen Möglichkeiten für menschliche Zwecke nutzbar zu machen wünschen, müssen sich zuerst von der kapitalistischen Marktwirtschaft befreien. Wenn das letztere unmöglich ist, ist auch das erste ausgeschlossen.

Kapital nährt sich von Arbeit. Wenn das Kapital die Arbeit zu ernähren hat, ist es nicht mehr Kapital. Die progressive Abschaffung der Arbeit schließt natürlich die progressive Zerstörung (des Kapitalismus in sich, wie sie sich zeigt an der Abnahme der Profite im Verhältnis zu der wachsenden Masse des Kapitals und an den vermehrten Schwierigkeiten auf dem Wege seiner weiteren Expansion. Bis zu einem gewissen Grade muß sich der Kapitalismus um die Opfer dieser Entwicklung (kümmern, wenn auch nur um ihre Beschwichtigung zu erreichen; aber das ist ein Verlust und tragbar nur, wenn durch erhöhte Arbeitsproduktivität kompensiert. Aber wenn zunehmende Produktivität selbst zu einem Verlust wird, nämlich durch weitgehende und dauernde Arbeitslosigkeit, gehen die durch fortschreitende Produktivität gewonnenen Profite wieder durch den Unterhalt der nichtproduktiven Bevölkerung verloren. Kapital wird aufgehört haben, als Kapital zu fungieren. Das ist die allgemeine Tendenz schneller technischer Entwicklung unter den Bedingungen der Kapitalproduktion. Tatsächlich wird es eine bloße Tendenz bleiben, weil diese Entwicklung nicht in den Rahmen kapitalistischer Produktionsbeziehungen eingefügt werden kann. Sie wird dauernd aufgehoben werden durch die sozialen Reaktionen, die sie hervorruft. Nichtsdestoweniger stellt diese Tendenz das Andauern der sozialen Krisenbedingungen sicher. Während die Kapitalisten gar nicht anders können, als die Produktionskosten herabzusetzen durch Ausnutzung der neuen Technik, und während jene, die bei diesem Bemühen Erfolg haben, die anderen ausschalten, denen kein Erfolg beschieden war, wird die arbeitende Bevölkerung versuchen, wirtschaftlich sowohl wie politisch, einen Prozeß aufzuhalten, der sie zu Supernumeraren, zu Überzähligen macht. Es wird Bewegungen und Gegenbewegungen geben für die Ausdehnung und für die Einschränkung von Regierungskontrollen über den wirtschaftlichen Prozeß. Und bei dem gänzlichen Fehlen einer sozialistischen Bewegung, die bereit und fähig wäre, sich für fundamentale Änderungen in den bestehenden sozialen Beziehungen einzusetzen, werden die Reibungen, die in den zunehmend unhaltbaren Verhältnissen ihren Ursprung haben, in irrationale Aktivität einmünden, die für Arbeit und Kapital gleichermaßen schädlich ist.

Das Alltagsleben nimmt von dem allgemeinen sozialen Zug der Zeit keine Kenntnis; nicht aus Ignoranz, sondern weil dessen Anerkennung die Notwendigkeiten des Tages nicht ändern könnte. Der Geschäftsmann, der heute Geld macht, nimmt an — und; handelt dementsprechend —, daß er es morgen genauso machen wird. Der Lohnarbeiter erwartet, daß er seinen Job behält, und zieht Arbeitslosigkeit ernsthaft erst in Betracht, wenn es zu spät ist, nachdem er seinen Job verloren hat. Kapitalisten, die sich großer Profite erfreuen, sorgen sich nicht um die abnehmende Rentabilität des „Systems als ganzem“. Für jene, die ganz oben sind, ist alles in Ordnung. Und das bringt uns zurück zur amerikanischen Szene. Auf den ersten Blick scheint sie tatsächlich in „Reichtum“ getaucht, wobei nur eine Minderheit ausgeschlossen ist. Obwohl es sich um eine große und wachsende Minderheit handelt, ist es immer noch eine Minderheit, die sich nicht gegenüber der satten Mehrheit durchsetzen kann. Wenn die Dinge so bleiben würden, würde das „andere Amerika“ kein wirkliches Problem sein. Und natürlich nehmen die reichen gesellschaftlichen Schichten an, daß das der Fall sein wird.

Der „Reichtum“ ist jedoch so illusorisch wie er auch real ist. Er ist illusorisch, weil die Bedingungen, auf denen er beruht, sich in einem Auflösungsprozeß befinden. Die gemischte Wirtschaft hat ihre eigene Dynamik. Die staatlich veranlaßte Produktion muß immer ein begrenzter Teil der Produktion bleiben. Wird sie ständig ausgeweitet, wird sie die Abnahme der marktbestimmten Produktion beschleunigen. Was sie auch immer tut, sie kann nicht die sich immer mehr erweiternde Diskrepanz zwischen den wirklichen sozialen Notwendigkeiten auf der einen Seite und der unter profitbestimmten Marktbedingungen möglichen Produktion und Verteilung auf der anderen Seite aufhalten. Die gemischte Wirtschaft ist eine vorübergehende, nicht eine permanente Möglichkeit. Wenn das Privatkapital den staatlichen Interventionen in der Wirtschaft nicht definitive Grenzen setzen , kann, wird es schließlich verdrängt werden von einem politisch kontrollierten System der Kapitalproduktion, das von der gemischten Wirtschaft ebenso weit entfernt sein wird wie letztere vom Laissez-faire-Kapitalismus. Die Politik der herrschenden Klasse Amerikas ist somit die Politik des Status quo, im Innern wie nach außen. Seine Irrationalität ändert überhaupt nichts, zumal es die einzige Politik ist, die der herrschenden Klasse und ihrer Anhängerschaft rational erscheint.


Anmerkungen des Verfassers

[1] Eine vollständige statistische Behandlung der Entwicklung des amerikanischen Kapitalismus findet sich bei: S. Kuznets, Capital in the American Economy, New York 1961

[2] Siehe dazu: A. A. Berle, Economic Power and the Free Society, New York 1959

[3] Zum Verständnis, auch der Einzelheiten, empfohlen: Characteristics of Stock Ownership. By J. Crockett and I. Friend. The University of Pennsylvania. Ford Foundation Report, 1963. Ebenso: L. H. Kimmel, Share Ownership in the United States. The Brookings Institution, Washington, D.C., 1952

[4] Siehe dazu: P. K. Crosser, State Capitalism in the Economy of the United States, New York 1960

[5] G. Kolko, Wealth and Power in America, New York 1964.

[6] Präsident Johnsons Report to Congress, 1964.

[7] The New York Times, 4. März 1965.

[8] Monthly Economic Letter of the First National City Bank, New York, März 1965, Seite 30.

[9] Ebenda, Seite 32.


Zuletzt aktualisiert am 7.6.2009